Gladio: geheime Terrorgruppen der NATO in Europa

Hubert Brieden
Radiofeature (Manuskript)

Prolog: Beobachtungen

Griechenland, Dezember 2008: Nach den tödlichen Polizeischüssen auf den fünfzehnjährigen Alexis Grigoropoulos kommt es zu Massendemonstrationen und –kundgebungen, wie sie das Land seit Jahrzehnten nicht mehr erlebt hat. Dabei machen Beteiligte beispielsweise in der Hafenstadt Patras merkwürdige Beobachtungen: Immer wieder tauchen maskierte, schwer bewaffnete Personen auf, die niemand kennt, auch bei den Vorbereitungstreffen nicht dabei waren und die nicht identifiziert werden können. Auffallend weiter: Sie attackieren nicht – wie die übrigen Protestierenden – Banken, Polizei oder die Einrichtungen der Mainstreampresse, sondern sie plündern kleine Läden oder stecken normale Autos an. Einige werden beim Betreten von Polizeiwachen beobachtet. Andere Augenzeugen berichten über Angriffe bewaffneter Faschisten: „Wir waren ungefähr 1000 unbewaffnete Leute. Ich musste mit einigen anderen in ein Haus flüchten. Dort mussten wir drei Stunden warten, ohne Licht, im Dunkeln, weil wir dank unserer Handys herausgefunden hatten, dass Faschisten der Gruppe ‚Golden Dawn’ weiter in der ganzen Stadt patrouillierten (…)“. An anderer Stelle heißt es: „Wir haben Angst vor dem, was passieren wird. Der Staat hat beschlossen, seine Zähne zu zeigen.1 Was es bedeuten kann, wenn der Staat die Zähne zeigt, ist in Griechenland nicht vergessen.

Kapitel 1: Die NATO und der Militärputsch in Griechenland von 1967

In der Nacht vom 20. auf den 21. April 1967 putschte die griechische Armee, um einen bevorstehenden Wahlsieg des linksliberalen Zentrums um Georgius und Andreas Papandreou zu verhindern. An Vorbereitung und Durchführung des Putsches waren der US-amerikanische, der griechische Geheimdienst sowie die rechtsradikale, antikommunistische Hellenic Raiding Force (Helenische Überfalltruppe) beteiligt, die das Verteidigungsministerium besetzte und damit die Initialzündung zum Putsch auslöste. Diese rechtsradikale Truppe war bereits 1944 von den Briten gegründet worden, um die griechische Volksbefreiungsarmee ELAS zu zerschlagen, der es in zähen Kämpfen gelungen war, die deutschen Besatzungstruppen aus dem Land zu vertreiben. Unter allen Umständen wollte die britische Regierung verhindern, dass Griechenland nach der Niederlage Deutschlands unter kommunistischen Einfluss geriete. Wegen der Schwäche Groß Britanniens übernahmen die USA ab 1947 die Aufgabe, die etwa 20.000 Mann starke Partisanenarmee zu bekämpfen. Mit brutaler Gewalt brachen US-Spezialkräfte und ihre griechischen Verbündeten den Widerstand. Schwerste Menschenrechtsverletzungen, Folter und Morde waren an der Tagesordnung. Die Partisanengebiete wurden bombardiert, selbst chemische Kampfmittel und Napalm kamen zum Einsatz. Doch im „Kampf gegen den Kommunismus“ waren alle Mittel recht. Die Amerikaner kooperierten mit griechischen Faschisten und deren Sicherheitsbataillonen. Während etwa die Hellenic Raiding Force mit modernen Waffen ausgerüstet wurde und unter amerikanischem Kommando operierte, blieb der Waffennachschub für die kommunistischen Partisanen aus. Die Sowjetunion hatte sich mit den USA und Groß-Britannien darauf geeinigt, dass Griechenland künftig unter westlicher Kontrolle stehen solle. Die antifaschistische Partisanenarmee wurde den machtpolitischen Interessen des Stalinregimes geopfert.

1948 verabschiedete der Nationale Sicherheitsrat der USA zwei geheime Dokumente mit den Bezeichnungen NSC 10-2 und NSC 68-48 in denen die Aufgaben des Geheimdienstes im weltweiten „Kampf gegen den Kommunismus“ definiert wurden. Für so genannte Spezialprojekte (special projects) waren folgende Methoden ausdrücklich erlaubt: „Propaganda, Wirtschaftskrieg, vorbeugende Direktmaßnahmen, einschließlich Sabotage, Anti-Sabotage, Zerstörung, Evakuierungsmaßnahmen“. Außerdem: „Subversion in feindlichen Staaten, einschließlich Unterstützung für im Untergrund operierende Widerstandsbewegungen, Guerillakräfte und Gefangenenbefreiungskommandos, sowie Unterstützung einheimischer antikommunistischer Kräfte in bedrohten Ländern der westlichen Welt.“2 Eines dieser Spezialprojekte waren die Geheimarmeen in Europa.

In Griechenland blieben auch in den folgenden Jahren die Strukturen der Helenic Raiding Force erhalten. Nach dem Beitritt Griechenlands zur NATO 1952 wurde die antikommunistische Untergrundtruppe in die Strukturen des Militärbündnisses eingebunden. Im März 1955 kamen CIA und griechischer Generalstab auch vertraglich überein, eine Geheimarmee zur Bekämpfung des Kommunismus zu unterhalten. Griechenland wurde zum Ausgangspunkt der Aktivitäten des US-Geheimdienstes im Iran, im Mittleren Osten und auf dem Balkan. Unruhen im Innern sollten daher bereits im Vorfeld und unter allen Umständen verhindert werden. Die CIA investierte in enger Kooperation mit dem griechischen Geheimdienst (Zentraler Informationsdienst, KYP) erhebliche Mittel, um die rechte Elitetruppe von etwa 3500 Man auf eigenen Ausbildungsplätzen zu trainieren und etwa 800 Waffendepots im ganzen Land anzulegen. Die Helenic Raiding Force sollte jederzeit und an jedem Ort zuschlagen können. Ihre Aktivitäten waren über die CIA in ein europaweites Netzwerk von Geheimarmeen eingebunden und standen in Verbindung mit dem Allied Coordination Center (ACC) des NATO-Hauptquartiers in Brüssel.3

Dank der Unterstützung der britischen und der US-amerikanischen Regierung dominierte und kontrollierte die griechische Rechte mit autoritären Mitteln Staatsapparat und Innenpolitik. Der griechische Geheimdienst überwachte mit Hilfe der CIA nicht nur Linke und Linksliberale, sondern auch Journalisten. Anfang der 1960er Jahre zeichnet sich ab, dass die Vorherrschaft der Rechten trotz aller Repression zu bröckeln begann. Die sozialen Bewegungen gewannen an Dynamik. Die Menschen ließen sich nicht mehr so ohne Weiteres einschüchtern. Rechte ebenso wie der US-Geheimdienst sahen das Land auf dem Weg zum Kommunismus. Griechenland als wichtiger NATO-Stützpunkt schien ihnen ernsthaft gefährdet. Die Geheimdienste, griechische Royalisten, Faschisten, rechtsradikale Offiziere begannen eine politische, juristische und militärische Kampagne, um das Land zu destabilisieren. Man wollte Angst und Unsicherheit erzeugen, um dem Ruf nach einem starken Staat Gehör zu verschaffen. Das war die Stunde der Untergrundarmee. Linke Oppositionelle wurden bedroht, Demonstranten angegriffen und ermordet. Bomben explodierten. Allein bei der Sprengung einer Brücke kamen fünf Menschen ums Leben, fast hundert wurden verletzt. In seinem Roman „Z“ beschreibt Vassilis Vassilikos die Ermordung des linken Abgeordneten Grigoris Lambrakis im Jahr 1963 und zeichnet ein eindringliches Bild dieser Zeit des Terrors der Rechten. Die Verfilmung von Constantin Costa-Gavras machte den Roman und damit die politischen Verhältnisse in Griechenland im Vorfeld des Putsches auch einem internationalen Publikum bekannt.

1963 wurde Georgius Papandreou von der linksliberalen Zentrumsunion zum Ministerpräsidenten gewählt. Sein Sohn Andreas, ein Kritiker der Geheimdienstpolitik der USA in Griechenland, wurde Erster Staatsminister. Als Papandreou den Posten des Ministerpräsidenten auf Veranlassung des Königs bereits 1965 wieder aufgeben musste, stürzte Griechenland in eine schwere innenpolitische Krise. Nachdem bekannt geworden war, dass der griechische Geheimdienst auch Regierungsmitglieder abhörte und die Aufzeichnungen zur Auswertung an die CIA weiterreichte, versuchte Andreas Papandreou diese Zusammenarbeit zu unterbinden. Die Forderung nach Auflösung der Militärstützpunkte der USA und der NATO fand immer breitere Unterstützung. Gleichzeitig wuchsen die Spannungen im Nahen Osten und die amerikanische Regierung hielt Griechenland als Vorposten der NATO und als Atomwaffenstützpunkt für unverzichtbar. Im April 1967 – einen Monat vor den Parlamentswahlen, für die ein überwältigender Sieg der Partei von Georgius und Andreas Papandreou erwartet wurde und wenige Wochen vor Ausbruch des Sechs-Tage-Krieges (5. Juni 1967) – putschte das griechische Militär unter Führung des Oberst George Papadopulus, der jahrelang Verbindungsoffizier zur CIA gewesen war. Panzerkolonnen rückten in Athen ein und besetzten die wichtigsten Plätze und Gebäude. Gleich in der ersten Nacht wurden mehr als Zehntausend Menschen verhaftet, darunter viele ehemalige Partisanen, aber auch die Führer der Konservativen Partei und des linksliberalen Zentrums. Mit Billigung der USA und der NATO konnte sich in Griechenland neben den Altdiktaturen in Spanien und Portugal ein weiteres Terrorregime etablieren. Alles lief nach einem Plan ab, der bereits zu Beginn der 1950er Jahre in Zusammenarbeit mit der NATO für den Fall eines Einmarsches der Roten Armee ausgearbeitet worden war.4 Willkürliche Verhaftungen, Morde und systematische Folter waren alltäglich im Griechenland der Obristen. Zehntausende verschwanden in Militärgefängnissen und Konzentrationslagern.

Der Schweizer Historiker Daniele Ganser, der die bislang umfangreichste Studie zu den Aktivitäten der geheimen Untergrundarmeen vorlegte, schreibt: „Kommunisten, Sozialisten, Künstler, Akademiker, Journalisten, Studenten, politisch aktive Frauen, Priester, einschließlich ihrer Familien und Freunde, wurden gefoltert. Ihre Füße wurden mit Stöcken geschlagen, bis die Haut abfiel und die Knochen gebrochen waren. Scharfe Gegenstände wurden in die Vagina geschoben. Dreckige Lappen, oft mit Urin getränkt, und manchmal auch in Exkremente, wurden in den Hals gesteckt, bis die Opfer erstickten. Rohre wurden in den Anus gesteckt und mit hohem Druck Wasser hineingepumpt, auch wurden Elektroschocks am Kopf verabreicht.5

Im Rahmen der NATO-Bündnisverpflichtungen unterstützte auch die Bundesrepublik die griechische Militärdiktatur mit Waffenlieferungen und gemeinsamen Manövern. Seit 1971 unterhielt die Bundeswehr einen Raketenschießplatz auf Kreta. Vor dem Europarat sagten gefolterte Griechen 1968 aus, dass mindestens ein NATO-Lager, (Hagia Paraskeue) als Zentrum für Folterausbildung diente.6

Sieben Jahre dauerte die Diktatur und scheiterte schließlich an ihren inneren Widersprüchen und am Widerstand der Bevölkerung. Außerdem wurde sie von den USA und der NATO nicht mehr benötigt.

Doch die Untergrundarmee überdauerte die Diktatur. 1990 meinte Andreas Papandreou in einem Zeitungsinterview, er habe von der geheimen NATO-Truppe 1984 als Premierminister erfahren und sie sofort auflösen lassen. Daraufhin musste auch die konservative Regierung die Existenz der Organisation offiziell eingestehen, nannte aber als Auflösungsdatum merkwürdigerweise erst 1988. Eine parlamentarische Untersuchung der Vorgänge lehnte die konservative Regierung ab. Inwieweit die Strukturen der Untergrundarmee tatsächlich – wie behauptet – aufgelöst wurden, ist daher nicht zu überprüfen. Tatsache ist: In Griechenland, einem Land der Europäischen Union, wird bis heute gefoltert.

Kapitel 2: Aufdeckung eines Skandals in Italien

Nicht nur die Bundeswehr war zu Gast im Lande der Obristen. Auf Einladung des Militärs hielt sich im April 1968 eine Gruppe von italienischen Rechtsradikalen in Griechenland auf, um Methoden der Aufstandsbekämpfung vor Ort zu studieren. Unter ihnen war auch Stefano Delle Chiae, ein berüchtigtes Mitglied der italienischen Untergrundarmee mit dem Namen „Gladio“. Bald darauf begann in Italien eine Serie von Bombenanschlägen auf öffentliche Plätze, Bahnhöfe und Banken, denen zahlreiche Menschen zum Opfer fielen.

Am 12. Dezember 1969 detonierte in der Nationalen Landwirtschaftsbank an der Piazza Fontana in Mailand zur Hauptverkehrszeit eine Bombe. Siebzehn Menschen starben vierundachtzig wurden zum Teil schwer verletzt. Die Öffentlichkeit war entsetzt und verunsichert. Linke Organisationen vermuteten von Anfang an, dass genau diese Wirkung beabsichtigt sein könnte und dass faschistische Gruppen oder sogar der Staat selber hinter diesem verheerenden Anschlag stecken könnten. Es folgten weitere blutige Anschläge: 1972 in Peteano, wo drei Carabinieri durch eine Autobombe starben, im Mai 1974 in Brescia, als eine Bombe mitten in einer antifaschistischen Demonstration detonierte. Im August desselben Jahres explodierte ein Sprengkörper im Italicus-Express Rom-München. 1980 zündeten Rechtsterroristen einen Sprengsatz in einem Warteraum des Bahnhofs von Bologna, töteten 85 Menschen und verletzten 200. Die Anschläge richteten sich gegen große Menschenansammlungen, hatten kein anderes Ziel als Angst und Schrecken zu verbreiten und ein allgemeines Gefühl der Unsicherheit zu erzeugen. Anders als bei Attentaten linker Organisationen wurden die Täter nie gefasst und die Hintergründe der Anschläge blieben im Dunkeln – zunächst jedenfalls.

Dank jahrelanger Ermittlungen couragierter Staatsanwälte und Richter, die oft unter Lebensgefahr ihrer Arbeit nachgingen – zu nennen ist hier vor allem der Untersuchungsrichter Felice Casson –, konnten die Hintergründe der Bombenattentate in Italien weitgehend aufgeklärt werden. Nach Recherchen in den Archiven des Militärgeheimdienstes SISMI (Servizio Informazioni Sicurezza Militare) konnte Casson 1990 die Existenz komplizierter geheimer Strukturen innerhalb des Italienischen Staates nachweisen, die das Ziel verfolgten, genau diesen Staat zu destabilisieren. Zeugen hatten bereits früher auf solche Strukturen hingewiesen. So enthüllte etwa Vito Miceli, Chef des militärischen Geheimdienstes SID (Vorgänger des SISMI) und verantwortlich für das NATO Security Office, bereits während eines Prozesses1974 die Existenz einer Geheimarmee, die als Spezialeinheit des militärischen Geheimdienstes getarnt gewesen sei: Micelli wörtlich: „Eine Super-SID unter meinem Kommando? Natürlich! Aber ich habe diese nicht selbst aufgebaut, um einen Staatsstreich durchzuführen. Es waren die Vereinigten Staaten und die NATO, die mich beauftragt hatten, dies zu tun.7 Inhaftierte Rechtsterroristen bestätigten die Zusammenarbeit zwischen faschistischen Organisationen, den Geheimdiensten und der Untergrundarmee Gladio mit dem Ziel, die Linke zu schwächen. So meinte der Bombenleger Vinciguerra, selbst Mitglied der rechtsradikalen Ordine Nuovo: „Der terroristischen Linie folgten getarnte Menschen, solche, die dem Sicherheitsapparat angehörten oder solche, die mit dem Staatsapparat durch Informationsaustausch oder Zusammenarbeit verbunden waren. Ich sage, dass jede Gewalttat, die seit 1969 folgte, in eine einzige organisierte Matrix passte.“ Sie seien rekrutiert worden, um mit Gladio zusammenzuarbeiten und die blutigsten Attentate durchzuführen. Und weiter: „Die Avanguardia Nazionale ebenso wie Ordine Nuovo wurden als Teil einer antikommunistischen Strategie in die Schlacht einbezogen. Diese Strategie stammte nicht aus Organisationen, die von den Institutionen der Macht abwichen, sondern vom Staat selbst und insbesondere aus dem Umkreis der staatlichen Beziehungen innerhalb der atlantischen Allianz.8

Im Zuge weiterer Ermittlungen verdichteten sich die Hinweise auf die Verwicklung der NATO und der USA in die Aktivitäten einer Untergrundarmee und in die Bombenattentate.

Als der italienische Premierminister Giulio Andreotti 1990 die Existenz einer geheimen Organisation bestätigte, war der größte Skandal der NATO-Geschichte nicht mehr so ohne weiteres zu vertuschen. Der Begriff Gladio – es handelt sich dabei um das römischen Kurzschwert im Wappen des faschistischen Staates unter Mussolini – machte bald in ganz Europa die Runde, obwohl nur die italienische Untergrundarmee diesen Namen trug.

Dabei waren nicht nur Faschisten in der Organisation aktiv, sondern auch ein breites Spektrum autoritärer Rechter. Alle waren sich einig in ihrem militanten Antikommunismus. Die Optionen waren weit gefächert und reichten von Einschüchterung und Terror bis zu Staatsstreich, Putsch oder der Installierung einer vom Parlament unabhängigen technokratischen Regierung. Jedes Mittel war recht, wenn es der Schwächung und möglichst Ausschaltung der gesamten italienischen Linken diente.

Wie die griechische Untergrundarmee war auch Gladio durch die CIA in Kooperation mit Armee, Geheimdienst und NATO aufgebaut worden. Die Organisation besaß eine Zellenstruktur und wurde gleichzeitig zentral von einem Ausbildungslager in Sardinien gesteuert. Sie arbeitete im Untergrund, kooperierte mit Mafiaorganisationen, pflegte aber auch ihre Beziehungen zur offiziellen Gesellschaft, vor allem zum Sicherheits- und Staatsapparat und zu Parteien, zur Römisch-Katholischen Kirche und zu den Medien. Darüber hinaus vernetzte sich Gladio auch international mit rechten Terrorgruppen, Geheimdiensten und Militärs.

Entstanden war die Organisation, ähnlich wie in Griechenland, unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg auf Initiative des US-amerikanischen Geheimdienstes, um eine Machtübernahme durch die starke und wegen ihres antifaschistischen Kampfes angesehene Kommunistische Partei Italiens zu verhindern und die Position der Linken langfristig zu schwächen. Mit Telegramm vom 10. Februar 1949 schrieb die US-Botschaft an das State-Department: „Auch Italien baut jetzt unter dem Innenminister ähnliche Organisationen antikommunistischer Geheimpolizei, mit Exponenten der ehemaligen faschistischen Geheimpolizei als entscheidendes Element in struktureller und organisatorischer Hinsicht, auf.9 Und in einem von US-Präsident Truman unterzeichneten Dokument des National Security Council vom 21.4.1950 heißt es: „Für den Fall, dass die Kommunisten mit legalen Mitteln erfolgreich in die Regierung eintreten würden, und auch für den Fall, dass die Regierung sowohl der inländischen wie auch der ausländischen kommunistischen Bedrohung keine starke Opposition entgegensetzen kann, müssen die Vereinigten Staaten darauf vorbereitet sein, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.“ Selbst eine Invasion Italiens war nicht ausgeschlossen falls „Teile Italiens nach einer bewaffneten Revolte unter kommunistische Kontrolle fallen würden.“10 Bei den Verantwortlichen scheinen keine Vorbehalte gegen die altbewährten Geheimdienst-Spezialisten aus der Zeit des Faschismus bestanden zu haben, zumal es eine Entnazifizierung in Italien nie gegeben hatte und der gesamte Staatsapparat nach wie vor mit den ehemaligen Funktionären durchsetzt war. Doch es ging nicht nur um Italien. Laut Andreotti habe man ein Widerstandsnetzwerk innerhalb der NATO-Staaten etablieren wollen, um einer eventuellen Invasion der Sowjetunion zuvorzukommen. Diese so genannten Stay-Behind-Armeen sollten nach einem Einmarsch im Rücken der Besatzungstruppen aktiv werden. Da auch das weitere Erstarken der KPI und der Linken allgemein als Versuch der Sowjetunion interpretiert wurde, Italien zu kontrollieren, lag es nahe, auch den Kampf gegen den innenpolitischen Gegner zu führen. Andreotti erklärte, alles habe mit einer Übereinkunft zwischen dem italienischen militärischen Geheimdienst (Servizio di Informaziioni delle Forze Armate – SIFAR – einem Vorläufer des Servicio Informazioni Difensa – SID –) und der CIA begonnen. Der militärische Geheimdienst war am 30. März 1949, vier Tage vor Italiens NATO-Beitritt gegründet worden.11 Zwei Jahre später begann der Aufbau von Gladio. Andreotti erklärte, die vereinbarte Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten sei durch geheime Abteilungen der NATO überwacht worden und sämtliche Nachkriegsregierungen hätten von dieser Tätigkeit gewusst. Gemeint sind das Clandestine Planing Commitee (CPC) und später das Allied Clandestine Commitee (ACC), die innerhalb des Nato-Hauptquartiers der Alliierten Mächte Europas (SHAPE) operierten. Vertreter des italienischen Militärgeheimdienstes nahmen an den Sitzungen dieser Komitees teil. „Es wurde vereinbart“, so Staatspräsident Cossiga in einem Interview, „dass drei Staaten die USA, Großbritannien und Frankreich ständige Mitglieder sein würden, und alle anderen wären dann dem System angeschlossene Mitglieder. Damit waren Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien, Luxemburg, Griechenland und die Türkei gemeint. Italien wurde eingeladen, ein assoziiertes Mitglied zu werden. Doch Italien lehnte diese Einladung ab und forderte stattdessen, ständiges Mitglied zu werden, erhielt damals aber keine Antwort. 1956 kam Deutschland hinzu.“ Und Cossiga ergänzte: „Es war die normale Politik der NATO, die Existenz von allem zu leugnen, was zuvor als geheim eingestuft worden war.“12 Laut Aussagen von Andreotti nahmen italienische Geheimdienstler an den Sitzungen des Clandestine Planing Commitee ab 1959 teil und an denen des Allied Clandestine Commitees ab 1964. Insgesamt seien zunächst 139 Waffendepots im ganzen Land angelegt worden – in Wäldern, auf Wiesen, in Carabinieri-Kasernen, aber auch auf Friedhöfen und in Kirchen. Die Lager enthielten – so der Premierminister – „transportable Waffen, Munition, Sprengstoff, Handgranaten, Messer und Dolche, 60-mm-Mörser, etliche rückstoßfreie 57-mm-Gewehre, Gewehre für Scharfschützen, Funkgeräte, Ferngläser und diverse Werkzeuge“.13

Nach Wahlverlusten der Christdemokraten 1953 und Erfolgen der Kommunisten begann außerdem eine flächendeckende Überwachung der Linken. Tausende von Spitzeln waren im Einsatz. Über 157.000 politisch verdächtige Personen wurden Akten angelegt. Es gab ein eigenes Programm zur Ausschaltung der Kommunisten im Automobilkonzern FIAT. Einem Schreiben des italienischen Militärgeheimdienstes SIFAR vom Juni 1959 ist zu entnehmen, dass der Aufbau der Gladio-Struktur bereits weit fortgeschritten war: 40 Zellen waren aktiviert, darunter „sechs für Informationsdienste, zehn für Sabotage, sechs für Propaganda, sechs für Ausbruch und Flucht und zwölf für Guerillakriegsführung“. Ferner sollten sofort einsetzbare Guerillaeinheiten „in Regionen von besonderem Interesse“ aufgebaut werden. Benannt werden Gruppen mit insgesamt 1500 Mitgliedern, die weitere 2000 Personen mobilisieren könnten. Der spätere Premier Andreotti war zu diesem Zeitpunkt und bis 1966 Verteidigungsminister. Er wusste also, wovon er sprach.

Alle Planungen erfolgten in Abstimmung mit den zuständigen Stellen der NATO, die neben der sowjetischen Intervention in Italien die „interne Subversion“ und vor allem den wachsenden Einfluss der KPI fürchtete.

Anfang der 1960er Jahre zeichnete sich ab, dass die sozialen Bewegungen an Kraft gewannen und Italien weiter nach links rückte. Als dann auch noch bei den Wahlen 1963 die Christdemokraten auf 38% zurückfielen, die KPI 25% und die Sozialisten 14% der Stimmen erreichten, begann das, was der Untersuchungsrichter Casson später als Strategie der Spannung bezeichnen sollte – die Herbeiführung eines Klimas der Unsicherheit und der Angst als Voraussetzung zur Etablierung einer autoritären Regierung oder zu einem Militärputsch. Für CIA, NATO und Geheimarmee wurde es ernst. Im Mai 1963 griffen Angehörige von Gladio, verkleidet als Polizisten und Zivilisten, eine große Demonstration der Bauarbeitergewerkschaft an und verletzten mehr als 200 Demonstranten. Nachdem den Sozialisten Kabinettsposten zugestanden worden waren, forderten auch die Kommunisten entsprechend ihrem Wahlergebnis beteiligt zu werden. Im März 1964, wenige Monate nach dem Mord an Kennedy, erging die Anweisung an die Untergrundtruppe, sich bereit zu halten, weil sie gegebenenfalls – wie es in einem Untersuchungsbericht des italienischen Senats aus dem Jahre 1995 heißt – „die Regierungsgebäude, die wichtigsten Kommunikationszentralen, die Hauptquartiere der linken Parteien und die Standorte der Zeitungen, die den Linken nahestanden, ebenso wie die Zentralen der Radio- und Fernsehstationen besetzen sollten. Die Zeitungsagenturen sollten ausdrücklich nur so lange besetzt werden, bis die Druckmaschinen zerstört waren und die Publikationen von Zeitungen unmöglich gemacht wurde.“ Die Aktion sollte „ohne jegliche Zweifel und ohne zu zögern“ durchgeführt werden.14 Nach vorbereiteten Listen sollten Menschen verhaftet und in der Gladio-Zentrale in Sardinien inhaftiert werden. Am 14. Juni 1964 wurde das Startzeichen gegeben: Panzer, bewaffnete Fahrzeuge und Mannschaften rückten in Rom ein. Offizielle Begründung des kommandierenden Generals De Lorenzo: Man wolle den 150. Gründungstag der Carabinieri feiern. Merkwürdig war dann jedoch, dass die Truppen nicht wieder abzogen und gleichzeitig ein großes NATO-Manöver stattfand. Aldo Moro – damals christdemokratischer Premierminister – traf sich mit De Lorenzo und einigte sich mit ihm, die derzeitigen sozialistischen Kabinettsmitglieder durch „gemäßigtere“ Personen zu ersetzen. Nachdem den Parteien unmissverständlich klar gemacht worden war, wo ihre Grenzen lagen, wurde der Putsch abgebrochen.

Gladio verschwand zunächst wieder in der Versenkung, sammelte aber weiter umfangreiches Datenmaterial über Politiker, Gewerkschafter, Journalisten, Richter, aber auch über Geschäftsleute und Kleriker. Später gab De Lorenzo, Chef des militärischen Geheimdienstes, an, dies sei im Auftrag der CIA und der NATO geschehen. Die Empörung war groß, denn all diese Aktivitäten verstießen gegen die italienische Verfassung und höhlten die nationale Souveränität aus. Der diskreditierte Geheimdienst SIFAR bekam einen neuen Namen, hieß fortan SID, das Führungspersonal wurde ausgetauscht und die Personendossiers sollten vernichtet werden. Dies geschah auch. Später stellte sich jedoch heraus, dass vorher Kopien an die CIA und den neuen Chef des SID, General Allavena, übergeben worden waren. Nachdem Allavena aus dem militärische Geheimdienst ausgeschieden war, schloss er sich der antikommunistischen Geheimloge Propaganda Due an, international bekannt geworden unter dem Kürzel P2, und übergab deren Chef Licio Gelli Kopien sämtlicher Dossiers. Mit diesen Informationen nahm die Loge, zu deren Mitgliedern die Creme de la creme der politischen, militärischen, wirtschaftlichen und akademischen Elite zählte, gezielt Einfluss auf die italienische Politik. Prominentestes Mitglied: Silvio Berlusconi, dessen kometenhafter Aufstieg als Medienmogul und Politiker ohne die Aktivitäten der Geheimloge P2 kaum zu erklären ist.

Mit bewaffneten Aktionen trat die Untergrundarmee wieder Ende der 1960er Jahre in Erscheinung. Ihre brutalen Bombenanschläge auf öffentlichen Plätze und öffentliche Einrichtungen sollten die Linke diskreditieren und ein Klima der Verunsicherung zu schaffen. Überall im Land gab es Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg und gegen den Terror der Rechten. Immer mehr Streiks wurden organsiert und Fabriken besetzt. Das alles hatte auch Ausdruck bei den Parlamentswahlen von 1968 gefunden: Auf Kommunisten und Sozialisten waren zusammen mehr Stimmen entfallen als auf die Christdemokraten. Die sozialen Bewegungen gewannen weiter an Stärke.

Vom US-amerikanischen Geheimdienst wurde die Entwicklung genau beobachtet. Mit dem Field Manuel 30-31 stellte sich der Generalstab auf die neue Entwicklung ein. Dort heißt es: „Es kann geschehen, dass die Regierungen der befreundeten Länder angesichts der kommunistischen oder von den Kommunisten inspirierten Subversion Passivität oder Unentschlossenheit zeigen, dass sie nicht mit angemessener Kraft auf die Berechnungen der Geheimdienste reagieren, die durch Organisationen der USA weitergegeben werden (…). In diesen Fällen müssen die Geheimdienste der US-Armee die Mittel vorbereiten, um Sonderoperationen durchzuführen, die die Regierung und die Öffentlichkeit des befreundeten Landes überzeugen können, dass die Gefahr real und dass es notwendig ist, Antwortaktionen durchzuführen.“ Zur Durchführung dieser Aufgaben müssten die Geheimdienste der US-Armee versuchen, gegebenenfalls auch linke Organisationen zu infiltrieren und diese zu solchen „Sonderoperationen“ veranlassen.15

Am 7. Dezember 1970 startete Gladio den zweiten Putschversuch. Auch diesmal waren sich die Verschwörer der Unterstützung der USA, der NATO und namentlich – wie Zeugen aussagten – auch Westdeutschlands sicher.16

Welche Rolle die Bundesrepublik damals spielte, könnte wohl erst aufgeklärt werden, wenn die Archive der deutschen Geheimdienste geöffnet würden und wie in Italien eine Untersuchung zur Rolle der geheimen NATO-Armee in Deutschland durchgeführt würde.

Kriegsschiffe der USA und der NATO lagen im Mittelmehr in Alarmbereitschaft, um in der Endphase der Aktion gegebenenfalls einzugreifen.

Das geplante Szenario ähnelte dem von 1964: Inhaftierung von Politikern, Gewerkschaftern, Journalisten und linken Aktivisten im Gladio-Gefängnis auf Sardinen. Mehrere bewaffnete Gruppen unter Führung von bekannten Faschisten, darunter Stefano Delle Chiaie, der 1968 einen Studienbesuch bei der Militärjunta in Griechenland absolviert hatte, drangen in der Nacht in das Innenministerium ein und waren auf dem Weg, auch andere strategisch wichtige Stadtteile und Institutionen in Rom zu besetzen. Doch dann wurde der Anführer Julio Valerio Borghese telefonisch angewiesen, die Aktion abzubrechen. Die Putschisten kehrten in die Kasernen zurück.

Bis heute ist nicht geklärt, warum der Putsch von 1970 abgebrochen wurde. Es heißt, die US-amerikanische Führung unter Präsident Nixon und die NATO hätten alles abgeblasen, weil der sowjetische Geheimdienst informiert gewesen sei, sich zur gleichen Zeit sowjetische Kriegsschiffe im Mittelmeer aufgehalten hätten und die Gefahr einer Konfrontation zu groß gewesen sei.

Fest steht: Zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre war in Italien ein Putsch gescheitert.

Erwähnt sei hier noch, dass bis heute ungeklärt und umstritten ist, ob Gladio im Frühjahr 1978 auch bei der Entführung und Ermordung des christdemokratischen Spitzenpolitikers Aldo Moro, der einen historischen Kompromiss zwischen Christdemokraten und Kommunisten anstrebte, eine Rolle spielte.

Ebenso wie in Griechenland wird in Italien heute behauptet, die Strukturen von Gladio seien aufgelöst. Auffallend ist, dass ehemalige Verschwörer der Geheimloge P 2 heute in Italien den Ton angeben. Silvio Berlusconi, ist nur das prominenteste Beispiel. Dessen Regierung ist zur Zeit dabei, die Gesetze zur inneren Sichherheit weiter zu verschärfen. Seine Angriffe auf unabhängige Medien und eine unabhängige Justiz sind seit Jahren bekannt. Angesichts zunehmender Proteste melden sich auch seine Mitstreiter wieder zu Wort. So forderte der ehemalige Staatspräsident und Senator auf Lebenszeit, Francesco Cossiga die Regierung auf, „es so zu machen wie ich als Innenminsiter: die Ordnungskräfte von den Straßen und Universitäten abziehen und Provokateure in die Protestbewegung einschleusen, die zu allem bereit sind. Nach zehn Tagen Chaos – so Cossiga weiter – könne die Polizei dann „alle krankenhausreif schlagen“. Der ehmalige Chef der Loge, Licio Gelli, schwärmt in Intervies von den schönen Zeiten Mussolinis und fordert Konzentrationslager für illegale Einwanderer.17

Kapitel 3: Untergrundarmeen in weiteren Ländern

Nach den Enthüllungen in Italien stellten sich viele Beobachter die bange Frage, ob es sich bei Gladio um ein spezifisch italienisches Phänomen handele, oder ob es im jeweils eigenen Land auch derartige klandestine, unkontrollierbare Organisationen gegeben habe. Auf Seiten der Regierungen und der NATO versuchte man die Angelegenheit herunterzuspielen, zu relativieren und zu vertuschen. Anfragen wurden – wenn überhaupt – mit nichts sagenden oder ausweichenden Antworten beschieden. 1990 forderte das Europäische Parlament die Regierungen auf, entsprechende Untersuchungsausschüsse einzusetzen. Außer in Italien, Belgien und dem Nicht-EU-Land Schweiz passierte jedoch nichts. Dennoch wurde inzwischen bekannt, dass mit Ausnahme von Kanada und Island in 14 NATO-Staaten Untergrundarmeen ihr Unwesen trieben – in Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Spanien, der Türkei, den USA und Westdeutschland, außerdem in den vier neutralen Ländern Finnland, Schweden, Österreich und der Schweiz. In zwei Ländern – nämlich in Griechenland und der Türkei – beteiligten sich die Untergrundtruppen an blutigen Militärputschen, in Italien an Putschversuchen. Sie organisierten verheerende Bombenanschläge, ermordeten und folterten Oppositionelle – wie etwa im spanischen Baskenland18 – und begingen andere schwere Gewalttaten und Menschenrechtsverletzungen. Und immer wieder kooperierten sie eng mit faschistischen Organisationen und Personen. Das alles sind Fakten und nicht etwa Verschwörungstheorien. Doch vieles liegt noch im Dunkeln. Eines der Länder, wo kaum etwas getan wurde, um den Sachverhalt aufzuklären, ist Deutschland.

Kapitel 4: Zwei vertuschte Gladio-Skandale in Deutschland

Dass in Deutschland eine Untergrundarmee operierte, in der Nationalsozialisten eine entscheidende Rolle spielten, war der internationalen Öffentlichkeit bereits 1952 bekannt geworden. Der ehemalige SS-Offizier Hans Otto hatte der Frankfurter Kriminalpolizei gestanden, er sei Mitglied einer Gruppe, deren Aufgabe es sei, „im Fall eines russischen Vormarsches Sabotageakte durchzuführen und Brücken zu sprengen“. Dafür seien „etwa 100 Mitglieder der Organisation politisch geschult und in der Bedienung von amerikanischen, russischen und deutschen Waffen und in der Anwendung militärischer Taktik“ unterwiesen worden. Die Beteiligten seien „hauptsächlich ehemalige Offiziere der Luftwaffe, des Heeres und der Waffen-SS“. Aber nicht nur um die Bekämpfung einer etwaigen Invasion der Roten Armee sei es gegangen, sondern auch um die Bekämpfung von KPD und SPD. Die finanziellen Mittel zur Ausrüstung und Schulung seien von einem Amerikaner namens Sterling Garwood zur Verfügung gestellt worden. Die Aussagen lösten eine umfangreiche polizeiliche Untersuchung und schließlich auch einen öffentlichen Skandal aus, mit dem sich auch die hessische Landesregierung befassen musste.

Die Ermittler fanden heraus, dass die geheime bewaffnete Organisation unter dem Namen Technischer Dienst innerhalb des rechtsradikalen Bundes deutscher Jugend (BDJ) operierte, der als Tarnorganisation benutzt wurde. Offiziell soll der BDJ rund 17 000 Mitglieder gehabt haben und der Technische Dienst etwa 2000. Über den Ausbilder und Finanzier Garwood, der vermutlich dem US-amerikanischen Geheimdienst angehörte, gab Otto zu Protokoll: „Er lehrte uns beispielsweise, wie man jemanden tötet, ohne eine Spur zu hinterlassen, wenn man ihn einfach mit Chloroform bewusstlos macht, ihn in ein Auto setzt und einen Schlauch benutzt, um die Abgase des Autos ins Wageninnere zu leiten. Er lehrte uns auch gewisse Vernehmungstechniken, wie man Gewalt anwenden kann, ohne Spuren zu hinterlassen.“ Zum Ausbildungsprogramm auf einem abgelegenen Grundstück nahe des Dorfes Waldmichelbad im Odenwald gehörten darüber hinaus Schießübungen, die Verwendung von Sprengstoffen, Funkkommunikation und anderes mehr.19

Zwei Tage nach Ottos Aussage wurde die Ausbildungsstätte durchsucht und geschlossen, Waffen und Dokumente beschlagnahmt und Mitglieder des Technischen Dienstes verhaftet. Bei den Ermittlungen stellte sich heraus, dass die Geheimorganisation umfangreiche Karteien über Personen erstellt hatte, die es im Falle eines sowjetischen Einmarsches sofort zu beseitigen gelte. Überraschend war, dass neben den Personalien von Kommunisten – wie etwa dem Gründer der Frankfurter Rundschau, Emil Carlebach – vor allem Namen von Sozialdemokraten registriert worden waren. Es waren Personen, die nach Einschätzung der Geheimarmee als politisch unzuverlässig galten, gegebenenfalls für Verwaltungsaufgaben unter sowjetischer Besatzung bereit waren sowie Gegner der Remilitarisierung Deutschlands und seiner Einbindung in ein westliches Militärbündnis.20

Von der Zentrale des Technischen Dienstes im hessischen Neu Isenburg (Kreis Offenbach) wurden Struktur und Aufbau der Geheimarmee für ganz Deutschland geplant und für die jeweiligen Bereiche Verantwortlichkeiten festgelegt. So war ein Gerhard Buxell alias Bollman aus Hannover für das „Agentennetz“ zuständig. Systematisch wurden Informationen über militärisch bedeutsame Einrichtungen und Anlagen gesammelt und es wurden verlässliche Mitglieder für den Fall eines kommunistischen Umsturzversuchs zusammengestellt. Dafür übten sich die Gruppen im Straßen- und Häuserkampf, Hausdurchsuchungen und anderem mehr. Als Ausrüstung waren Sprengstoff, Handfeuerwaffen und Maschinenpistolen vorgesehen. In einem Papier zur Partisanenbekämpfung war festgehalten worden: „Nimmt eine Menge eine feindliche Haltung ein, dann Handgranaten und Leuchtpatronen auf die meist hintenstehenden Einpeitscher richten. Schreckschüsse unbedingt vermeiden. Nur auf Befehl und gezielt schießen (…). Zielen auf Beine hat größte moralische Wirkung (…)“ Und weiter: „Alle Anfangsmaßnahmen hart und entschlossen durchführen. Frühes Blut vermeidet viel Blut (…)“21

Man kann also sagen: Beim Technischen Dienst handelte es sich um eine Organisation, die in der Tradition der deutschen Freikorps stand, die während und nach der Novemberrevolution von 1918/19 Tausende von Arbeitern und Arbeiterinnen ermordet hatten.

Aber noch weitere brisante Einzelheiten kamen ans Tageslicht:

– Ein Führer des Technischen Dienstes hatte sowohl Kontakt zum stellvertretenden Leiter des Bundesamtes für Verfassungsschutz aufgenommen, als auch zum Amt Blank, das die Remilitarisierung Westdeutschlands organisierte. Außerdem bestanden Kontakte zur Organisation Gehlen, dem Vorläufer des Bundesnachrichtendienstes BND.

– Nicht nur der US-amerikanische Geheimdienst hatte die Geheimarmee finanziert, der rechtsradikale BDJ hatte auch Gelder aus der Industrie erhalten, so etwa von der Coca-Cola-GmbH, Reemtsma, Bosch und Salamander.22

Da die Angelegenheit nicht nur Hessen betraf, erwartete die Landesregierung Hilfe vom Bund. Zu ihrem Erstaunen musste sie jedoch feststellen, dass die CDU-Regierung unter Conrad Adenauer in Absprache mit den Amerikanern alles tat, um die Affäre zu vertuschen. Bereits am 1. Oktober 1952 ordnete der Oberbundesanwalt die Freilassung sämtlicher Inhaftierter an. Nachdem die düpierte Landesregierung die Öffentlichkeit informiert hatte, griff die Presse den Fall auf, doch die weiteren Ermittlungen blieben stecken.

Im Mai 1955, ein Jahr vor der erneuten Aufstellung einer deutschen Armee, trat Westdeutschland der NATO bei.

Erst nach der Aufdeckung des Gladio-Netzwerkes in Italien und anderen Ländern im Jahre 1990 kam heraus, dass das geheime Netzwerk in der Bundesrepublik unbehelligt weiter gearbeitet hatte. Auch die Bundesregierung sah sich auf Grund des plötzlichen öffentliches Interesses genötigt, Stellung zu nehmen. Die Existenz der Stay-Behind Armee wurde nicht bestritten, sie sei aber nicht Bestandteil der NATO-Struktur gewesen – eine Behauptung, die sich inzwischen als falsch herausgestellt hat.23 Außerdem sei die Regierung erstmals 1974 im Rahmen einer Erörterung über ein Gesamtkonzept des BND für den Verteidigungsfall über die Geheimarmee informiert worden. Im Übrigen seien sämtliche Waffenverstecke bereits 1972 aufgelöst worden. Doch die Zweifel blieben, zumal sich manche Beobachter noch sehr gut an den größten Waffenfund in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Anfang der 1980er Jahre erinnerten.

Im Oktober 1981 fanden Waldarbeiter bei Uelzen in de Lüneburger Heide ein Waffenversteck und meldeten dies der Polizei – es sollte nicht das einzige bleiben. Der inhaftierte Forstaufseher und Rechtsextremist Heinz Lembke offenbarte den Ermittlungsbeamten ein verzweigtes Netz von 33 unterirdischen Waffendepots. In einer Analyse zu Gladio, die das österreichische Verteidigungsministerium 1991 anfertigen ließ, wird die in Deutschland, offiziell verbreitete These, bei Lembke habe es ich um einen rechten Einzeltäter gehandelt, bezweifelt. Dort heißt es: „Das Waffenversteck enthielt neben automatischen Waffen , chemischen Kampfmitteln [Arsen und Zyankali] und etwa 14 000 Schuss Munition und 50 Panzerabwehrrohre, 156 kg Sprengstoff und 230 Sprengkörper sowie 258 Handgranaten. Bemerkenswert ist, dass ein Staat mit extremen Sicherheitsvorkehrungen gegen Terroristen den Diebstahl oder das Verschwinden einer solchen Menge von Kriegsmaterial nicht bemerkt haben sollte.“24 Auch andere Beobachter gingen davon aus, dass die Waffenverstecke in der Lüneburger Heide und wohl auch die von Lembke organisierten Wehrsportübungen Bestandteil des geheimen Gladio-Netzwerkes in Deutschland waren. Bereits aus den im Skandal von 1952 beschlagnahmten Dokumenten des Technischen Dienstes war hervorgegangen, dass die Lüneburger Heide als Treffpunkt für die norddeutsche Abteilung der Untergrundarmee vorgesehen war. Lembke stattete auch seine neofaschistischen Kumpane mit Waffen und Sprengstoff aus und der Journalist Klaus Harbart ist davon überzeugt, dass „Spuren des Bombenanschlags auf das Münchner Oktoberfest zum Waldhüter Lembke nach Niedersachsen führen“.25

Bei der Bombenexplosion am 26. September 1980 in München – es handelt sich um den schwersten Terroranschlag, den Deutschland bislang erlebte – starben 13 Menschen, 213 wurden verletzt. Bald fanden die Ermittler heraus, dass der Täter, der selber ums Leben gekommen war, Mitglied der rechtsterroristischen Wehrsportgruppe Hoffmann gewesen war. Diese sei, so gestand ein ehemaliges Mitglied der Organisation durch Lembke mit Waffen versorgt worden. Doch der blieb merkwürdigerweise unbehelligt und der Münchner Attentäter wurde der Öffentlichkeit als isolierter Einzeltäter präsentiert. Gut ein Jahr später stolperten die Waldarbeiter in de Heide über eines der Waffendepots. Lembke wurde jedoch nicht wegen der Waffenfunde festgenommen, sondern weil er in einem Verfahren gegen den rechtsradikalen Manfred Roeder, Anführer der „Deutschen Aktionsgruppen“, nicht aussagen wollte. Im Gefängnis überlegt er es sich anders und offenbarte der Staatsanwaltschaft die 33 Waffendepots. Für den nächsten Tag kündigte er an, auszusagen, wer die Waffen nutzen wollte. Doch dazu kam es nicht mehr. Lembke wurde erhängt in seiner Zelle gefunden. Zwei Tage später schalteten sich zwei Geheimdienste in die Ermittlungen ein: der Militärische Abschirmdienst (MAD) und der Bundesnachrichtendienst (BND). Dann übernahm zum Befremden des Niedersächsischen Innenministers, der von einem organisierten Hintergrund ausging, eine Sonderkommission des Bundeskriminalamtes den Fall und kam zu dem bemerkenswerten Schluss, dass es „keine ausreichenden Hinweise“ gebe, „die vermuten lassen, dass Lembke die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik Deutschland durch Sprengstoffanschläge oder Mordtaten erschüttern wollte“. Allerdings wurde eingeräumt, Lembke habe sich wohl auf eine Invasion aus dem Osten vorbereiten und gegebenenfalls einen Partisanenkrieg führen wollen und ein Gericht urteilte, von den Aktivitäten des mysteriösen Kämpfers aus der Heide sei keine so große Gefahr ausgegangen wie ursprünglich befürchtet. Wie bereits der Münchner Bombenleger wurde Lembke der Öffentlichkeit als Einzeltäter präsentiert. Das Verfahren wurde eingestellt und einige seiner Neonazi-Freunde erhielten geringe Geldstrafen. Nur von drei Waffen des Arsenals konnte die Herkunft nachgewiesen werden: Sie stammten aus einem Unternehmen, dass für die Bundeswehr und die NATO Waffen produzierte. Verschiedentlich gab es Hinweise, dass ein Teil der Waffen aus der bundeseigenen Verwertungsfirma VEBEG stammen könnte, die für die Ausmusterung von veraltetem Kriegsmaterial zuständig ist. Zwei Jahre sollten vergehen, bis zumindest einer der Waffenlieferanten bekannt wurde: ein Oberfeldwebel der Bundeswehr. Er erhielt nichts weiter als einen Strafbefehl und die Oberstaatsanwaltschaft teilte der Öffentlichkeit mit, es „handle sich bei dem Soldaten nicht um einen Neonazi, sondern lediglich um einen Mann mit einer ‚Leidenschaft’ für Waffen.“26

CDU und SPD verhinderten 1990, dass im Parlament öffentlich über die Geschichte der deutschen Schattenarmee diskutiert wurde und verwiesen die Angelegenheit in die geheim tagende Parlamentarische Kontrollkommission. Aufgeklärt wurde nichts. Der letzte Stay-Behind-Direktor des BND, Volker Foertsch, erklärte, die geheime Einheit werde bald aufgelöst. Zu diesem Zeitpunkt war der deutsche Zweig von Gladio also immer noch aktiv. Am 3. Dezember 1990 ließ die Bundesregierung erklären: „Nach Vereinbarungen mit den Verbündeten wird die Auflösung bis zum April 1991 vollzogen.“27

Ob dies auch tatsächlich geschah, kann bis heute nicht überprüft werden.

Ausblick: Überlegungen eines deutschen Innenministers

Ungeachtet der schrecklichen Erfahrungen, die mit dem Einsatz von Militär und Freicorps im Innern während der Weimarer Republik gemacht wurden, ungeachtet der NATO-gestützten Militärdiktaturen in Griechenland und der Türkei mit ihren barbarischen Foltermethoden, ungeachtet auch der bis heute nicht aufgeklärten Rolle, die militärische Geheimdienste bei den Bombenattentaten der 1970er und 1980er Jahre in Italien, Deutschland und anderen Ländern spielten, fordern Teile der politischen Klasse in Deutschland seit Jahren den Einsatz der Bundeswehr im Innern. Es ist kaum anzunehmen, dass solche Forderungen und Planungen nicht auch mit den zuständigen NATO-Dienststellen synchronisiert werden.

Gleichzeitig werden öffentliche Debatten losgetreten, ob es nicht doch sinnvoll sein könnte, die Folter in Ermittlungsverfahren zuzulassen.28 Anfang Dezember 2007 meinte Innenminister Schäuble gegenüber dem Wochenmagazin Der Spiegel, bei der Verfolgung von Terrorverdächtigen müssten neue Wege beschritten werden, zumal Guantánamo, das Spezial- und Foltergefängnis der USA, „nicht die Lösung“ sei. Über Alternativen müsse man „offen“ nachdenken. Die Sachlage sei „schwierig, und gerade deshalb werde er keine Denkverbote akzeptieren“. Keine Denkverbote!? Der Innenminister sagt offen, was er damit meint und möchte aus den Erfahrungen in anderen Ländern lernen: „Jeder hat ja so seine Erfahrung: Unser spanischer Kollege mit der ETA, der Brite mit der IRA“ und die Franzosen? „aus dem Algerien-Krieg“.29

Im Kampf gegen die IRA wendeten britische Spezialkräfte üblicherweise die Folter an. Im Kampf gegen ETA waren und sind Foltermethoden wie das so genannte Waterboarding, also das Fastertränken von Gefangenen bis heute in Spanien an der Tagesordnung. Weitere Methoden der Guardia Civil: Das Fastersticken mit Plastiktüten, ununterbrochene Schläge, sexuelle Folter, Scheinhinrichtungen, Elektroschocks. In der europäischen Öffentlichkeit ist all das kein Thema. Und zur alltäglichen Praxis französischer Sicherheitskräfte während des Algerienkrieges gehörte die exzessive Folter, um die Unabhängigkeitsbewegung einzuschüchtern und zu traumatisieren. Auffallend ist noch ein weiterer Umstand: In die von Schäuble genannten bewaffneten Konflikte in Irland, im Baskenland und in Algerien waren auch die Schattenarmeen der NATO involviert.

Der deutsche Innenminister möchte sich keine Denkverbote auferlegen lassen. Zur Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung – zumal in Zeiten der globalen Krise und wachsender sozialer Verwerfungen – scheinen inzwischen alle Mittel in Erwägung gezogen zu werden. Wäre es da nicht nahe liegend, auch auf die Erfahrungen von Gladio und anderer NATO-Untergrundtruppen in Sachen Aufstandsbekämpfung zurückzugreifen? Und erinnern die Terrorwarnungen aus dem Innenministerium immer dann, wenn Gesetze verschärft, Bürgerrechte abgebaut und die Überwachungsmöglichkeiten ausgeweitet werden sollen, das ständige Schüren von Angst, nicht fatal an die Strategie der Spannung in den 1960er bis 80er Jahren in Italien, Griechenland und anderen NATO-Ländern?

gesendet am 09.03.2009 bei Radio Flora, Hannover

Anmerkungen:

1 Junge Welt 11.12.2008
2 Goebel, Olaf: Gladio in der Bundesrepublik, in: Mecklenburg, Jens (Hg.).: Gladio, die geheime Terrororganisation der NATO, Berlin 1997, S. 52
3 Ganser, Daniele: NATO-Geheimarmeen in Europa, inszenierter Terror und verdeckte Kriegsführung, Zürich 2008, S. 335
4 Müller, Leo A.: Gladio – das Erbe des Kalten Krieges, der NATO-Geheimbund und sein deutscher Vorläufer, Reinbek b. Hamburg 1991, S. 55
5 ebenda S. 344. (Wer sich einen Eindruck davon machen will, wie im Griechenland der Obristen gefoltert wurde, sollte das Buch von Oriana Fallaci „Ein Man“ lesen über den griechischen Widerstandskämpfer Alexandros Panagoulis.)
6 Weber, Josef: Deutsche Militär-Beihilfe für den Faschismus, in: Spoo, Eckart / Walraff, Günter: Unser Faschismus nebenan, Erfahrungen bei NATO-Partnern, Köln 1987, S. 133
7 zit. in: Ganser, Daniele: a.a.O. S. 32
8 ebd.
9 Azzellini, Dario N.: Gladio in Italien, in: Mecklenburg, Jens (Hg.). a.a.O. S. 26
10 zit. in Ganser, Daniele a.a.O. S. 117
11 Azzellini, Dario N.: a.a.O., S. 27
12 zit. in Ganser S. 117
13 zit. ebd. S. 38
14 zit. ebd. S. 123 f.
15 Goebel, Olaf: Gladio in der Bundesrepublik, a.a.O. S. 54f.
16 Ganser, Daniele: a.a.O. S. 133
17 Analyse und Kritk, Hamburg, Nr. 534 v. 19.12.2008, S. 18
18 Müller, Leo A.: a.a.O. S. 34
19 Ganser, Daniele: a.a.O. S. 302ff
20 Rede des hessischen Ministerpräsidenten Zinn vor dem Landtag am 8.10.1952, abgedruckt in: Müller, Leo A.: a.a.O. S.148
21 Müller, Leo A.: a.a.O. S. 122
22 ebd. S. 94. vgl. auch Ganser, Daniele: S. 309ff
23 Ganser, Daniele: a.a.O. S. 314f
24 zit. in Ganser, Daniele: a.a.O. S. 319
25 zit. in Ganser, Daniele: a.a.O. S. 321
26 Spoo, Eckart: Oberfeldwebel liefert Waffen ins Walddepot, in: Frankfurter Rundschau v. 18.1.1983, zit. in: Mecklenburg, Jens (Hg.). a.a.O. S. 83
27 zit. in: Ganser, Daniele: a.a.O. S. 327
28 Schäfer, Christoph: Alles für die Sicherheit, in: Internetportal der Süddeutschen Zeitung v. 9.7.2007 (www.suedeutsche.de/politik/16/401797/text/print.html)
29 Der Spiegel Nr. 50 v. 10.12.2007; vgl. auch: die tageszeitung 11.12.2007; Geheim Nr. 4 v. 30.12.2007