Kundgebung vor der Wilhelmsteinkaserne in Neustadt-Luttmersen gegen die Verabschiedung von Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan am 24.5.2011
Am 24.5.2011 wurden in der Wilhelmstein-Kaserne in Neustadt-Luttmersen ca. 400 Soldaten des Panzerbataillons 33 und 550 Soldaten des Logistikbataillons 141 als Einheiten der 1. Panzerdivision mit einem „Appell“ in den Afghanistankrieg verabschiedet. Während des Aufmarsches wurden Soldaten durch die Verleihung der neu geschaffenen „Einsatzmedaille Gefecht“ für ihren Kampfeinsatz ausgezeichnet. Mit dieser Medaille wird das Töten im Krieg erstmals seit 1945 wieder als vorbildlich hingestellt. Der Neustädter Bürgermeister Uwe Sternbeck (Grüne) und die Bundestagsabgeordnete Caren Marks (SPD) hatten die Neustädter Bürger aufgerufen, an dieser makaberen Zeremonie teilzunehmen. FriedensaktivisteInnen hatten demgegenüber erklärt, sie wollten dem Aufruf nicht Folge leisten und stattdessen vor dem Kasernentor in Luttmersen demonstrieren. Sie erklärten, PolitikerInnen, die den Krieg unterstützten, seien für sie nicht wählbar und forderten: Sofortiger Abzug deutscher Soldaten aus Afghanistan! Schließung des Standortes Luttmersen! Ein Großteil der BesucherInnen des “Appells” – vor allem Angehörige der Soldaten und Politprominenz – wurde durch einen Seiteneingang auf das Kasernengelände geschleust. Anscheinend wollte man sie nicht mit den Forderungen der DemonstrantInnen am Haupteingang konfrontieren. Die Kundgebung hatte die Stadt Neustadt nur mit Auflagen genehmigt. Unter anderem war die Spieldauer des Musikensembles, das mit akustischen Instrumenten spielte, zeitlich begrenzt worden.