„Wir gehen schweren Tagen entgegen.“
Die Novemberrevolution – Ursachen und Folgen
Geschichts- und Kunstausstellung
18 Seiten, Ausstellungsbroschüre, DIN A 4, farbig, 5 €, ISBN 978-3-930726-33-2
Die revolutionäre Bewegung von 1918 beendete den Ersten Weltkrieg und damit das Blutvergießen, den Hunger und die Diktatur der Militärs. Obwohl die Monarchie beseitigt und am 9. November gleich zweimal die Republik ausgerufen wurde, ist dieses Ereignis heute in der Bundesrepublik weitgehend vergessen. Wer weiß schon, dass ein gleiches Wahlrecht für Männer und Frauen oder der Acht-Stunden-Tag in der Novemberrevolution erkämpft wurden, dass es Betriebsräte ohne diese Revolution nicht gäbe? Noch weniger bekannt ist, dass es um alternative demokratische Konzeptionen ging: die parlamentarische Parteiendemokratie oder die basisdemokratische Rätedemokratie.
„Vergessen“ ist auch, dass die Revolution durch rechte antisemitische Militärs und Freikorps in enger Kooperation mit führenden Vertretern der SPD blutig niedergeschlagen wurde. Die Kämpfe zogen sich bis zum Frühjahr 1920 hin. Dem Terror von Freikorps und Reichswehr, die schweres Kriegsgerät gegen die widerständigen Teile der Bevölkerung einsetzten, fielen 4500 – 5000 Menschen zum Opfer. Die grundlegende Demokratisierung Deutschlands scheiterte. Der hemmungslose Einsatz militärischer Gewalt und die antisemitische Hetze gegen den „inneren Feind“ gaben einen Vorgeschmack davon, was noch kommen sollte…
Im historischen Teil der Ausstellung, verfasst von Hubert Brieden, werden Voraussetzungen, Verlauf und Folgen der Revolution dargestellt. Die Kunstinstallationen von Kerstin Faust ermöglichen einen verfremdeten, distanzierten Blick auf die Ereignisse.