Während des Zweiten Weltkriegs mußten mehrere Millionen Zwangsarbeiter – Kriegsgefangene und Zivilarbeiter – aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Jugoslawien, den Niederlanden, Norwegen, Polen, der Sowjetunion, der Tschechoslowakei und den USA, im Deutschen Reich und den besetzten Gebieten überall dort arbeiten, wo bedingt durch den Kriegseinsatz Arbeitskräfte fehlten..
Ihr Weg führte u. a. über die von der Wehrmacht betriebenen Kriegsgefangenen-mannschaftsstammlager (Stalag) und die von den Gauarbeitsämtern betriebenen Durchgangslager (Dulag), wo sie einer entwürdigenden Untersuchungs-, Entlausungs- und Registrierungsprozedur unterzogen wurden.
Kriegsgefangene Mannschaftsdienstgrade wurden anschließend in Arbeits-kommandos eingeteilt und im Verwaltungsgebiet des jeweiligen Stalag zur Zwangsarbeit eingesetzt. Ein großer Teil der Polen, Franzosen und Italiener wurden nach einem gewissen Zeitraum in den Zivilarbeiterstatus entlassen.
Kriegsgefangene wie Zivilarbeiter hatten unter einer rassistischen Hierarchie zu leiden, an deren oberen Ende Westeuropäer und am unteren Ende Polen und Sowjetbürger standen. So wurden sowjetischen Kriegsgefangenen, aber auch sogenannten italienischen Militärinternierten, eine Behandlung nach der Genfer Kriegsgefangenenkonvention verweigert und u. a. auch Offiziere dieser Nationen zur Arbeit eingesetzt.
In den Kriegsgefangenenmannschaftsstammlagern zunächst in selbst gegrabenen Erdhöhlen hausend, fielen allein zwischen Herbst 1941 und Februar 1942 ca. 2 Millionen sowjetische Kriegsgefangene Kälte, Hunger und Epidemien aber auch Mordaktionen von SS und Wehrmacht zum Opfer. Von den 5,7 Millionen kriegsgefangenen Rotarmisten erlebten nur etwa 630.000 ihre Befreiung.
Zivilarbeiter wurden mit Hilfe von militärischen und zivilen Arbeitseinsatzdienststellen angeworben, dienstverpflichtet oder unter Drohungen und Gewalt-anwendung zwangsrekrutiert.
Polen und Sowjetbürger mußten ihre Kleidung mit einem für jedermann sichtbar anzubringenden P- bzw. Ost-Zeichen versehen. Ihre in Deutschland geborenen Kinder wurden in sogenannten Ausländerwöchnerinnenheimen oder speziellen von den Arbeitgebern organisierten Baracken durch unterlassene Pflege und Versorgung getötet.
Eine Lagerunterbringung unter miserablen hygienischen Bedingungen, mangel-hafte Ernährung, unmenschliche Behandlung und Strafen bestimmten den Alltag der Zwangsarbeiter. Der ohnehin schon karge Lohn wurde ihnen oft vorenthalten. Angebliche oder tatsächliche Verstöße wie „Arbeitsbummelei“, Diebstahl, Sabotage oder sogar rassisch unerwünschte Kontakte zu Deutschen sowie zwischen ost- und westeuropäischen Zwangsarbeitern, wurden mit Gefängnis, Zuchthaus-, Arbeitserziehungs- und Konzentrationslagerhaft oder mit dem Tode bestraft. Noch zum Kriegsende kam es zu massenhaften Exekutionen von insbesondere polnischen und sowjetischen Zwangsarbeitern. Trotz des Verbotes, entwickelten sich manchmal zwischen Zwangsarbeitern und Deutschen freundschaftliche oder Liebesbeziehungen, die teilweise bis in die Nachkriegszeit anhielten.
Auf den folgenden Seiten finden Sie Rechercheergebnisse zum Zwangsarbeitereinsatz in Gemeinden der heutigen Region sowie der Stadt Hannover.
Barsinghausen
Bantorf
Barrigsen
Barsinghausen
Eckerde
Egestorf
Göxe
Großgoltern
Groß Munzel
Hohenbostel
Holtensen
Kirchdorf
Landringhausen
Langreder
Nordgoltern
Ostermunzel
Wichtringhausen
Winninghausen
Burgdorf
Zum Zwangsarbeitereinsatz in Burgdorf möchten wir auf die vom Arbeitskreis Stadtgeschichte Burgdorf herausgegebene Dokumentation Im Schatten des Vergessens – Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und heimatlose Ausländer in Burgdorf 1939 – 1950 verweisen.
Garbsen
Gehrden
Hannover
Efrossinia und Stefan C.
Außerdem möchten wir zur Zwangsarbeit in Hannover auf die von Janet Anschütz und Irmtraud Heike veröffentlichte Dokumentation Feind im eigen Land – Zwangsarbeit in Hannover im zweiten Weltkrieg hinweisen.
Isernhagen
Altwarmbüchen
Farster Bauerschaft
Hohenhorster Bauerschaft
Kircher Bauerschaft
Kirchhorst
Neuwarmbüchen
Niedernhägener Bauerschaft
Laatzen
Gleidingen
Grasdorf
Ingeln-Oesselse
Laatzen
Rethen
Langenhagen
Engelbostel
Friedhof Imhoffstraße Langenhagen
Godshorn
Krähenwinkel
Schulenburg
Lehrte
Ahlten
Aligse
Arpke
Hämelerwald
Immensen
Kohlshorn
Lehrte
Ramhorst
Röddensen
Sievershausen
Steinwedel
Neustadt am Rübenberge
Amedorf
Averhoy
Basse
Bevensen
Bordenau
Borstel
Brase
Büren
Dudensen
Eilvese
Empede
Esperke
Evensen
Hagen
Helstorf
Laderholz
Lutter
Luttmersen
Mandelsloh
Mardorf
Mariensee
Metel
Neustadt am Rübenberge
Niedernstöcken
Nöpke
Otternhagen
Poggenhagen
Scharrel
Schneeren
Stöckendrebber
Suttorf
Vesbeck
Welze
Wulfelade
Pattensen
Hüpede
Jeinsen
Koldingen
Örie
Pattensen
Reden
Schulenburg
Vardegötzen
Ronnenberg
Seelze
Almhorst, Dedensen, Döteberg, Gümmer, Harenberg, Kirchwehren, Lathwehren, Lohnde, Velber
Zwangsarbeiter_innen und Kriegsgefangene in Seelze und Letter während des 2. Weltkriegs
Baracken und Notunterkünfte in Seelze während des 2. Weltkriegs und danach
Sehnde
Springe
Zum Zwangsarbeitereinsatz in Springe möchten wir auf die von Eike Rehren herausgebrachte Dokumentation Gedemütigt und ausgebeutet – Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Stadt und Landkreis Springe 1939 – 1945 hinweisen.
Uetze
Wedemark
Zur Wedemark möchten wir auf die von der Gemeinde Wedemark herausgegebene Dokumentation Verfolgung und Zwangsarbeit in der NS-Zeit verweisen.
Wennigsen
Wunstorf
Zeitzeugeninterviews:
Am 14.04.2004 führten Alfred Weese und Helge Kister in der Polnischen Katholischen Mission in Hannover mit dem ehemaligen polnischen Kriegsgefangenen Herr S. und den ehemaligen polnischen Zivilarbeiterinnen Frau F. und Frau Z. ein Zeitzeugengespräch. Auf eine sprachliche Glättung der Antworten wurde aus Authentizitätsgründen verzichtet. Schwer verständliche Worte bei denen Zweifel an der Rechtschreibung besteht, sind kursiv gesetzt. Unverständliches ist dementsprechend gekennzeichnet und ebenfalls kursiv gesetzt.