Der aktuelle Skandal in der Bundeswehr und die militärische Traditionspflege auf dem Fliegerhorst Wunstorf und in der Stadt Wunstorf

Presseerklärung

Die Öffentlichkeit ist zur Zeit darüber entsetzt, dass in der Bundeswehr ein rechtes Netzwerk aktiv ist, das sich positiv auf die Traditionen der Wehrmacht bezieht. Einzelne Soldaten scheinen auch nicht mehr davor zurückzuschrecken, Anschläge vorzubereiten. Seitdem die Bundeswehr in internationale Kriegseinsätze geschickt wurde, häuften sich darüber hinaus Berichte über Soldatenmisshandlungen. Auch die auf dem Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) betriebene Traditionspflege gab immer wieder Anlass zu Beschwerden und öffentlichen Diskussionen.

Kritisiert wird die Ausstellung in der Ju-52-Halle, ein Militärmuseum auf dem Gelände des Fliegerhorstes, für das das Lufttransportgeschwader 62 die Verantwortung trägt. Obwohl die schlimmsten Nazi-Devotionalien wie Hakenkreuze, NS-Literatur etc. nach einer Beschwerde des Arbeitskreises Regionalgeschichte an das Verteidigungsministerium bereits 1998 beseitigt wurden, blieben die verheerenden Einsätze der Junkersmaschinen und der Angehörigen des in Wunstorf stationierten NS-Traditionsgeschwaders Boelcke während des Spanischen (Bürger-) Krieges und des Zweiten Weltkrieges ausgeblendet.

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Protest gegen Militarisierung

FriedensdemonstrantInnen fordern Umbenennung der Oswald-Boelcke-Straße und ein Ende der Aufrüstung des Fliegerhorstes Wunstorf

Am Freitag, den 15. Mai 2015 veranstaltete das hannoversche Friedensbüro eine Fahrradtour zum Fliegerhorst Wunstorf. Unterwegs setzte sich die dreizehnköpfige Gruppe an der „Germania“ vor dem Hölty-Gymnasium und am Kriegerdenkmal mit der militärischen Traditionspflege in Wunstorf auseinander. Hubert Brieden vom Arbeitskreis Regionalgeschichte erläuterte Geschichte und Gegenwart der Denkmäler und sprach über die 1933 durch die Nazis veranlasste Umbenennung der Bahnhofstraße in Hindenburgstraße. Auch die Oswald-Boelcke-Straße erhielt diesen Namen 1936 erst durch die Wunstorfer NS-Machthaber, die damit das auf dem neu angelegten Fliegerhorst Wunstorf stationierte Traditionsgeschwader Boelcke ehren wollten. Flieger des Boelcke-Geschwaders waren während des Spanischen (Bürger-)Krieges und im Zweiten Weltkrieg u. a. an den vernichtenden Angriffen auf Gernika / Guernica und auf Coventry beteiligt.

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Proteste gegen A400M

Der A 400 M kommt – die Kriegsgefahr wächst

Presseerklärung des Arbeitskreises Regionalgeschichte

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie auf folgenden Sachverhalt aufmerksam machen:

1. Auf dem Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) wird nun als einzigem Militärflugplatz in Deutschland das Großraum-Transportflug A400M stationiert.

2. Dieser Flugzeugtyp dient der schnellen Verlegung von Soldaten und Material in Kriegs- und Krisengebiete und hat daher – ebenso wie der Fliegerhorst Wunstorf selbst – strategische Bedeutung für zukünftige internationale Kriege.

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Vom Fliegerhorst Wunstorf auf die Schlachtfelder der Welt

Hubert Brieden

Ruinen in Gernika/Guernica nach dem Bombardement am 26. April 1937 durch Ju 52- und Heinkel 111-Maschinen, geflogen u.a. von Besatzungen, die auf den Fliegerhorsten Wunstorf und Langenhagen (Region Hannover) ausgebildet worden waren.
Ruinen der baskischen Stadt Gernika (Guernica) nach dem Bombenangriff der Legion Condor am 26. April 1937. Auch Besatzungen vom Fliegerhorst Wunstorf waren beteiligt.

26. April 1937: Bodenperspektiven1

„Es war ein wunderbarer (…) Tag, der Himmel war weich und klar. Wir kamen in den Vororten von Guernica gegen 5 Uhr an. In den Straßen war viel Betrieb, es war Markttag. Plötzlich hörten wir die Sirene, und wir bekamen Angst. Die Leute liefen in alle Richtungen davon und ließen alles stehen und liegen, um Schutz zu suchen. Manche rannten auch in die Berge. (…) Kurz darauf sah ich sieben Flugzeuge, auf die sechs weitere folgten, dann kamen noch einmal fünf. Alle waren Junkers-Maschinen. Unterdessen war ganz Guernica von einer Panik ergriffen. Mehr als eine Stunde blieben die Maschinen in einer Höhe von wenigen hundert Metern über Guernica, und sie warfen Bombe auf Bombe. Von dem Lärm der einstürzenden Häuser macht man sich keinen Begriff. Sie flogen über Straßenzüge hin. Sehr viele Bomben fielen. Scheinbar überall, später sahen wir die Krater. Vom Fliegerhorst Wunstorf auf die Schlachtfelder der Welt weiterlesen