Empfang des baskischen Chores Urdaibai Kantagunea in Neustadt a. Rbge. und Wunstorf und Eklat um den geplanten Besuch der Ju 52-Halle
Auf Einladung des DGB-Chores trat der Chor Urdaibai Kantagunea aus Gernika / Guernica am 9. November 2013 zusammen mit vielen anderen Chören auf dem 3. Chörefestival gegen Rechts in Hannover auf. Für den 10. November hatten die Städte Neustadt am Rübenberge und Wunstorf (Region Hannover), die in unmittelbarer Nähe des Fliegerhorstes Wunstorf liegen, die Chormitglieder eingeladen. Auf dem Fliegerhorst Wunstorf war während der NS-Zeit ein Großteil der Bombereinheiten ausgebildet worden, die auf Seiten putschender Generale im Spanischen (Bürger-) Krieg republikanische Städte bombardierten – darunter die baskische Stadt Gernika. Wunstorf und Neustadt wollten ein Zeichen der Versöhnung setzen und sich der Geschichte stellen. Das Forum Stadtkirche Wunstorf organisierte einen gemeinsamen Auftritt des Chores Urdaibai Kantagunea und des DGB-Chores. Mitglieder des Chores aus Gernika hatten den Wunsch geäußert, anlässlich ihres Besuches in Wunstorf auch einmal den Fliegerhorst zu besichtigen. Die stellvertretende Wunstorfer Bürgermeisterin Birgit Mares organisierte daraufhin einen Besuch in der JU 52-Halle. Flugzeuge dieses Typs waren an der Zerstörung Gernikas beteiligt. Wenige Tage vor dem Besuch erhielt Hubert Brieden, Mitarbeiter des Arbeitskreises Regionalgeschichte, ein Einschreiben von der „Traditionsgemeinschaft Lufttransport Wunstorf e.V.“, dem Trägerverein der Ju 52-Halle. Darin wurde er aufgefordert, von einem Besuch der Halle zusammen mit den Chormitgliedern abzusehen. Gegebenenfalls erhalte er Hausverbot. Seit etwa 30 Jahren bestehen seitens des Arbeitskreises Regionalgeschichte solidarische Beziehungen zu Menschen in Gernika, die detailliert informiert sind über die Geschichte der Bombardierung ihrer Stadt, die Rolle der Nazi-Luftwaffe bei der Zerstörung Gernikas und auch über die Geschichte des Fliegerhorstes Wunstorf. Als die SängerInnen erfuhren, dass Hubert Brieden der Zugang verwehrt wurde, reagierten sie mit Unverständnis und Empörung und beschlossen, in Solidarität mit dem von ihnen sehr geschätzten Historiker auf den Museumsbesuch zu verzichten. Chorbesuch aus Gernika weiterlesen