Politischer Skandal um Gernika-Gedenkstein

Liebe Freundinnen und Freunde aus Wunstorf und Neustadt:

Bei unserer letzten Vorstandssitzung haben wir – der euch aus Bilbao und Gernika bekannte Kulturverein Baskale e.V. – über das Vorhaben diskutiert, in Wunstorf einen Gernika-Gedenkstein aufzustellen und zur Einweihung baskische Schülerinnen und Schüler einzuladen. Wir halten dies für einen politischen Skandal, der sich umso gravierender darstellt, nachdem wir in Erfahrung bringen konnten, dass die baskischen Schüler/innen und ihr Begleitpersonal nicht informiert sind über die gesamte Dimension des Gedenkstein-Projekts.

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Der aktuelle Skandal in der Bundeswehr und die militärische Traditionspflege auf dem Fliegerhorst Wunstorf und in der Stadt Wunstorf

Presseerklärung

Die Öffentlichkeit ist zur Zeit darüber entsetzt, dass in der Bundeswehr ein rechtes Netzwerk aktiv ist, das sich positiv auf die Traditionen der Wehrmacht bezieht. Einzelne Soldaten scheinen auch nicht mehr davor zurückzuschrecken, Anschläge vorzubereiten. Seitdem die Bundeswehr in internationale Kriegseinsätze geschickt wurde, häuften sich darüber hinaus Berichte über Soldatenmisshandlungen. Auch die auf dem Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) betriebene Traditionspflege gab immer wieder Anlass zu Beschwerden und öffentlichen Diskussionen.

Kritisiert wird die Ausstellung in der Ju-52-Halle, ein Militärmuseum auf dem Gelände des Fliegerhorstes, für das das Lufttransportgeschwader 62 die Verantwortung trägt. Obwohl die schlimmsten Nazi-Devotionalien wie Hakenkreuze, NS-Literatur etc. nach einer Beschwerde des Arbeitskreises Regionalgeschichte an das Verteidigungsministerium bereits 1998 beseitigt wurden, blieben die verheerenden Einsätze der Junkersmaschinen und der Angehörigen des in Wunstorf stationierten NS-Traditionsgeschwaders Boelcke während des Spanischen (Bürger-) Krieges und des Zweiten Weltkrieges ausgeblendet.

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Gegensätzliche Erinnerungen

Reisegruppe aus Gernika zurück

In Gernika gedenkt man der Toten … in Wunstorf der Täter

Straßentheater in Gernika am 26. April 2015 – Erinnerung an die Opfer deutscher Ju-52-Bombenflugzeuge
Straßentheater in Gernika am 26. April 2015 – Erinnerung an die Opfer deutscher Ju-52-Bombenflugzeuge

Die fünfzehnköpfige Gruppe aus der Region Hannover und aus Lüneburg ist soeben von ihrer Reise nach Gernika / Guernica im spanischen Baskenland zurückgekehrt. Die Vernichtung der Stadt am 26. April 1937 vor allem durch deutsche Bombereinheiten der Legion Condor während des Spanischen (Bürger-) Krieges – darunter auch Flugzeugbesatzungen aus Wunstorf und Langenhagen –, ist bei den Menschen in Gernika bis heute fest im kollektiven Gedächtnis verankert. Mit eindrucksvollen politischen und kulturellen Veranstaltungen, wurde an die Zerstörung der Stadt erinnert. Die BesucherInnen aus Deutschland wurden u.a. zur großen Gedenk- und Kulturveranstaltung am Vorabend des Jahrestages der Bombardierung eingeladen, an der sich mehr als 1000 Menschen beteiligten. Das Geheul von Sirenen und das Läuten der Kirchenglocken erinnerten am Nachmittag des 26. April an den Beginn des verheerenden Luftangriffs vor 78 Jahren und eines der ersten Flächenbombardements der Luftkriegsgeschichte. Abgeschlossen wurden die diesjährigen Feierlichkeiten durch mehrere Straßentheater und eine Lichterdemonstration.

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Proteste gegen A400M

Der A 400 M kommt – die Kriegsgefahr wächst

Presseerklärung des Arbeitskreises Regionalgeschichte

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir möchten Sie auf folgenden Sachverhalt aufmerksam machen:

1. Auf dem Fliegerhorst Wunstorf (Region Hannover) wird nun als einzigem Militärflugplatz in Deutschland das Großraum-Transportflug A400M stationiert.

2. Dieser Flugzeugtyp dient der schnellen Verlegung von Soldaten und Material in Kriegs- und Krisengebiete und hat daher – ebenso wie der Fliegerhorst Wunstorf selbst – strategische Bedeutung für zukünftige internationale Kriege.

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Chorbesuch aus Gernika

Empfang des baskischen Chores Urdaibai Kantagunea in Neustadt a. Rbge. und Wunstorf und Eklat um den geplanten Besuch der Ju 52-Halle

Auf Einladung des DGB-Chores trat der Chor Urdaibai Kantagunea aus Gernika / Guernica am 9. November 2013 zusammen mit vielen anderen Chören auf dem 3. Chörefestival gegen Rechts in Hannover auf. Für den 10. November hatten die Städte Neustadt am Rübenberge und Wunstorf (Region Hannover), die in unmittelbarer Nähe des Fliegerhorstes Wunstorf liegen, die Chormitglieder eingeladen. Auf dem Fliegerhorst Wunstorf war während der NS-Zeit ein Großteil der Bombereinheiten ausgebildet worden, die auf Seiten putschender Generale im Spanischen (Bürger-) Krieg republikanische Städte bombardierten – darunter die baskische Stadt Gernika. Wunstorf und Neustadt wollten ein Zeichen der Versöhnung setzen und sich der Geschichte stellen. Das Forum Stadtkirche Wunstorf organisierte einen gemeinsamen Auftritt des Chores Urdaibai Kantagunea und des DGB-Chores. Mitglieder des Chores aus Gernika hatten den Wunsch geäußert, anlässlich ihres Besuches in Wunstorf auch einmal den Fliegerhorst zu besichtigen. Die stellvertretende Wunstorfer Bürgermeisterin Birgit Mares organisierte daraufhin einen Besuch in der JU 52-Halle. Flugzeuge dieses Typs waren an der Zerstörung Gernikas beteiligt. Wenige Tage vor dem Besuch erhielt Hubert Brieden, Mitarbeiter des Arbeitskreises Regionalgeschichte, ein Einschreiben von der „Traditionsgemeinschaft Lufttransport Wunstorf e.V.“, dem Trägerverein der Ju 52-Halle. Darin wurde er aufgefordert, von einem Besuch der Halle zusammen mit den Chormitgliedern abzusehen. Gegebenenfalls erhalte er Hausverbot. Seit etwa 30 Jahren bestehen seitens des Arbeitskreises Regionalgeschichte solidarische Beziehungen zu Menschen in Gernika, die detailliert informiert sind über die Geschichte der Bombardierung ihrer Stadt, die Rolle der Nazi-Luftwaffe bei der Zerstörung Gernikas und auch über die Geschichte des Fliegerhorstes Wunstorf. Als die SängerInnen erfuhren, dass Hubert Brieden der Zugang verwehrt wurde, reagierten sie mit Unverständnis und Empörung und beschlossen, in Solidarität mit dem von ihnen sehr geschätzten Historiker auf den Museumsbesuch zu verzichten. Chorbesuch aus Gernika weiterlesen