Eröffnung des „Kultursalons Nr. 7“ des Arbeitskreises Regionalgeschichte mit der Ausstellung „Von Krieg zu Krieg“
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Veranstaltungsreihe der Friedensinitiative Neustadt/Wunstorf in Kooperation mit dem Arbeitskreis Regionalgeschichte
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Der Spanische Bürgerkrieg und die Bombardierung von Guernica/Gernika
Bildungsurlaub in Kooperation mit dem Bildungswerk ver.di
23. – 29. April 2023
Am 26. April 1937 wurde die baskische Stadt Guernica/Gernika durch deutsche Kampfflieger der Legion Condor während des Spanischen (Bürger-)Krieges fast vollständig vernichtet. Der Angriff löste weltweit Entsetzen aus. Pablo Picasso schuf unter dem Eindruck der Zerstörungen sein berühmtestes Bild und machte den Namen „Guernica“ zum Synonym die Schrecken des Luftkrieges und des Faschismus. Ein Teil der Täter, die in Spanien einen Militärputsch gegen die republikanische Regierung unterstützten, waren auf den Fliegerhorsten Langenhagen, Wunstorf und Delmenhorst ausgebildet worden. Das Oberkommando über sämtliche Luftstreitkräfte beim Angriff auf Gernika lag bei der Legion Condor.
Nach dem Krieg wurde über diese Kriegsverbrechen jahrzehntelang geschwiegen – mit fatalen Folgen. Denn die Voraussetzung für eine friedliche Zukunft in Europa sind Kenntnisse über die traumatisierenden Konflikte der Vergangenheit.
Neben den genannten Themen befassen wir uns mit Gewerkschafts- und Menschenrechten in Spanien und werden an den Feierlichkeiten zum Gedenken an die Vernichtung Gernikas vor 86 Jahren teilnehmen.
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Picasso in der Region Hannover
Kunst- und Geschichtsausstellung
Donnerstag, 28. September bis Donnerstag, 9. November 2023
Historischer Rosenkrug, Neustadt a. Rbge, Nienburger Str. Str. 28
Auf den ersten Blick mag der Titel des dreiteiligen Ausstellungsprojektes „Picasso in der Region Hannover“ absurd klingen. Aber Picassos Kunst – vor allem sein berühmtes Gemälde „Guernica“ – spielte und spielt hier immer wieder eine wichtige Rolle in historischen, politischen und künstlerischen Auseinandersetzungen. Der Grund: Die unverteidigte Stadt Guernica/Gernika, kulturelles Zentrum des Baskenlandes, wurde am 26. April 1937 während des Spanischen (Bürger-)Krieges in einem mehrstündigen Luftangriff durch Kampfflieger der deutschen Legion Condor, darunter auch Besatzungen von den Fliegerhorsten Wunstorf und Langenhagen, fast vollständig vernichtet. Mit dem deutschen Militäreinsatz in Spanien unterstützte das NS-Regime einen Militärputsch gegen die gewählte republikanische Regierung. Der Angriff auf Gernika löste weltweit Entsetzen aus. Picasso, tief beeindruckt durch Presseberichte und Fotos von den Ruinen, gab seinem Gemälde, das er für den Pavillon der spanischen Republik auf der Weltausstellung in Paris 1937 malte, einfach nur den Namen der zerstörten Stadt.
In Nazi-Deutschland wurde das Gemälde als Beispiel für „entartete Kunst“ stigmatisiert. Ein entsprechender Artikel aus der Niedersächsischen Tageszeitung vom September 1937 fand sich – von Picasso signiert – im Nachlass des Künstlers. In regionalen Zeitungen rund um Hannover wurde über die Vernichtung Gernikas ausführlich berichtet, aber jegliche Verantwortung der deutschen Luftwaffe abgestritten. Vielmehr hätten Basken, „Bolschewisten“ und „Rote“ die Stadt selber angezündet. Der Name „Guernica“ war also bereits während der NS-Diktatur in Deutschland bekannt.
Erst nach dem Zweiten Weltkrieg konnte das Werk Picassos in Deutschland öffentlich präsentiert werden – gelegentlich nur unter größten Schwierigkeiten, denn die NS-Vorurteile gegen die gesamte Moderne wirkten fort. Über die historischen Hintergründe des Bildes „Guernica“ wurde weitgehend geschwiegen. Erst seit Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre begann in der Bundesrepublik und in der Region Hannover die systematische historische Aufarbeitung der Luftangriffs auf Gernika und der Rolle, die die Fliegerhorste Wunstorf und Langenhagen dabei gespielt hatten. Gleichzeitig begann eine intensive öffentliche Auseinandersetzung mit der militärischen Traditionspflege, die bis heute andauert. Picasso und sein berühmtes Gemälde waren und sind in all diesen Diskussionen immer präsent. Auch 50 Jahre nach dem Tod Picassos hat „Guernica“ nichts von seiner Aktualität verloren.
Veranstaltungen im Rahmen der Ausstellung:
Donnerstag, 28. September, 19 Uhr:
Vernissage mit der „Peace Development Crew“
Dienstag, 10. Oktober, 19 Uhr:
„Ein voller Erfolg der Luftwaffe“ – Die Vernichtung von Guernica/Germika
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Donnerstag, 19.10., 19 Uhr
„Guernica“ – Motive und (Be-)Deutungen
Bildbetrachtung (Ref. noch offen)
Donnerstag, 2. November, 19 Uhr
„Guernica“: Umstrittenes Bild – bereinigte Geschichte nach 1945
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Donnerstag, 9. November, 19 Uhr
Finissage
Außerdem gibt es Führungen durch die Ausstellung.
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Debatte I: Antisemitismus, Geschichtspolitik und Ukrainekrieg
Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine und zur Rechtfertigung von Waffenlieferungen aus Deutschland in das Kriegsgebiet und eines seit 1945 nicht dagewesenen Aufrüstungsprogramms ist hierzulande eine erschreckende Relativierung des NS-Vernichtungskrieges zu konstatieren. Darüber hinaus scheint sich eine Kursänderung in der bisherigen Gedenkpolitik anzubahnen. Als Initiative, die seit 1981 in der NS-Forschung und in der Gedenkpolitik aktiv ist, wird sich der Arbeitskreis Regionalgeschichte mit diesen Entwicklungen kritisch auseinandersetzen.
Dr. Clemes Heni, Leiter des „Berlin International Center for the Study of Antisemitism“
Radiogespräch mit Clemens Heni über seine Kritik am Fotoprojekt „Stuttgart 1942“
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Radiogespräch mit Dr. Clemens Heni, Co-Autor eines Buches über Deutschland und den Ukrainekrieg
„Nie wieder Krieg ohne uns … Deutschland und die Ukraine“, so der Titel eines kürzlich erschienenen Buches. Hubert Brieden sprach mit dem Politologen Dr. Clemens Heni, Direktor des „Berlin International Center for the study of Antisemitism“ und neben dem Publizisten Gerald Grüneklee und dem Journalisten Peter Nowak Mitautor des Buches. Im Gespräch ging es um
– die Verharmlosung des NS-Vernichtungskrieges und des Holocaust im Zusammenhang mit der deutschen Propaganda für Waffenlieferungen an die Ukraine,
– Sekundären Antisemitismus,
– die verbreitete Ignoranz bezüglich der Folgen eines Atomkrieges,
– den Zusammenhang zwischen dem aktuellen Krieg und dem gegen das Coronavirus,
– die Vorgeschichte des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine.
Zu beziehen ist das Buch für 20 € über den Buchhandel oder direkt bei der Edition Critic per E-Mail: info@editioncritic.de
Zu hören bei Radio Flora und den Freien Radios
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Hubert Brieden, Helge Kister
Seit Beginn des Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine ist hierzulande zur Rechtfertigung von Waffenlieferungen in das Kriegsgebiet und eines gigantischen Aufrüstungsprogramms eine Neuausrichtung der Gedenkpolitik festzustellen. Der NS-Vernichtungskrieg und damit der Holocaust werden verharmlost, Gedenkveranstaltungen zur Kriegs- und Aufrüstungspropaganda missbraucht. Hubert Brieden und Helge Kister, seit Jahrzehnten in der historischen Forschung und in der Gedenkpolitik aktiv, beschreiben in ihren Radioessay an einigen Beispielen, wie das konkret aussieht.
Kapitel I: „UKRAINE und WIR“ – ein Tagungskonzept zur Entsorgung der NS-Geschichte
Kapitel II: Gute Opfer, schlechte Opfer – Instrumentalisierung des NS-Gedenkens für den Krieg
Sprecher: H. Brieden
zur hören bei Radio Flora und den Freien Radios
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Dr. Clemens Heni, Leiter des „Berlin International Center for the Study of Antisemitism“
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Radiofeature von Hubert Brieden
Russland führt einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, „der Westen“ liefert Waffen an die Ukraine und führt einen Wirtschaftskrieg gegen Russland. Die Ziele: Ruinierung und militärische Niederlage Russlands. Immer deutlicher zeichnet sich ab, dass es sich um eine geostrategische Auseinandersetzung handelt. „Der Westen“ will seine Vorherrschaft vor allem gegen Russland und China behaupten. Die Situation ähnelt der am Vorabend des Ersten, aber auch des Zweiten Weltkrieges. Und wie damals betreiben Politik und Medien Kriegspropaganda. Dabei ist zu beobachten, dass immer wieder die Massenverbrechen der Wehrmacht, der NS-Vernichtungskrieg und der Holocaust verharmlost werden. Selbst traditionelle Nazipropaganda wird wieder aus den Schubladen gekramt. Im Radiofeature geht Hubert Brieden den Ursachen für diese erschreckende Entwicklung nach.
Inhalt:
I. 2021: Historische Vorbilder einer grünen Kanzlerkandidatin
a. Die Wehrmacht als Friedensstifterin
b. Der Grüne Josef Fischer und die Verharmlosung von Auschwitz
II. Traditionen des Hasses nach 1945
a. Verschweigen der NS-Verbrechen, Antisemitismus, Antikommunismus, Russenphobie
b. Sexualisierte Gewaltphantasien
c. Verharmlosung des Vernichtungskrieges
Schlussbemerkung
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Debatte II: Texte zu Coronakrise, Demokratieabbau und Neonazis
Seit Beginn der Coronapandemie Anfang 2020 ist eine Erosion demokratischer Grundrechte und gleichzeitig ein Erstarken von Neonazis und anderen Demokratiefeinden zu beobachten, die sich – so grotesk es ist – als Verteidiger der Demokratie aufspielen. Die Gesellschaft scheint immer mehr in feindlich gegenüberstehende Lager von „Impfbefürwortern“ und „Impfgegnern“ zu zerfallen. Dabei ist festzustellen, dass auf beiden Seiten eine erschreckende Geschichtsvergessenheit um sich greift und die NS-Diktatur, insbesondere die NS-Medizin, verharmlost werden. Um dieser „Vergesslichkeit“ entgegenzuwirken, veröffentlichen wir hier Texte, die versuchen neue Perspektiven zu finden.
Texte:
„… zu keiner Zeit der Welt eine Rechtfertigung“ – NS-Medizinverbrechen und die Konsequenzen – Medizinische Ethik, Impfzwänge und die Missachtung des Rechtes auf körperliche Unversehrtheit (Februar 2022)
Auch zu hören unter: https://radioflora.de/ns-medizinverbrechen-und-die-konsequenzen-medizinische-ethik-impfzwaenge-und-die-missachtung-des-rechtes-auf-koerperliche-unversehrtheit/
Impfgeschichte(n) und die Verharmlosung der NS-Medizin in der Corona-Impfkampagne (Januar 2022)
Auch zu hören unter: https://radioflora.de/impfgeschichten-und-die-verharmlosung-der-ns-medizin-in-der-corona-impfkampagne/
Pandemie und Ausnahmezustand (November 2021)
Auch zu hören unter: https://radioflora.de/von-seuchen-suendenboecken-und-goldeseln-in-zeiten-grosser-angst-oder-pandemie-und-ausnahmezustand/
Auch zu hören unter: https://radioflora.de/von-grundrechten-und-vom-kuessen-corona-und-die-folgen-besichtigung-eines-desasters/
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Eine Heinkel 111 bombardiert Warschau
„Besonders stark brennt das Judenviertel …“
Die deutsche Luftwaffe und der Holocaust
Radiofeature von Hubert Brieden
Mit dem Angriff auf Polen begann der Zweite Weltkrieg. Wesentlichen Anteil am Erfolg dieses ersten „Blitzkrieges“ hatte die Luftwaffe, die ihr Handwerk unter Kriegsbedingungen während des Spanischen Bürgerkrieges perfektioniert hatte. Auch Bomberbesatzungen des Kampfgeschwaders Boelcke von den Fliegerhorsten Wunstorf, Langenhagen und Delemenhorst-Adelheide hatten als Bestandteil der Legion Condor Luftangriffe gegen republikanische Städte auf der iberischen Halbinsel geflogen, darunter den auf die baskische Stadt Guernica.
Am 1. September 1939 starteten die Flieger zum Angriff auf Ziele in Polen. Neben militärischen Zielen wurden auch Wohnviertel bombardiert. Doch nicht nur das: Am 13.9.1939 flogen deutsche Bombereinheiten einen Angriff gegen das große jüdische Viertel in Warschau. Die Besatzungen orientierten sich an Luftbildern, auf denen die jüdischen Wohngebiete besonders markiert waren. Nach dem Abwurf von rund 7000 Brandbomben und eigens präparierten Brandtanks standen ganze Straßenzüge des jüdischen Viertels in Flammen und waren tagelang nicht zu löschen.
Dieser Luftangriff war kein Einzelfall. Und auch das Kampfgeschwader 27 Boelcke war an ähnlichen Angriffen beteiligt. Bis heute wird dieses Kapitel der Militärgeschichte – die Beteiligung der Luftwaffe an der Judenvernichtung – weitgehend verschwiegen. Sprecher*innen: Mechthild Dortmund und der Autor.
Da der ursprünglich vorgesehene Vortrag an der Volkshochschule Hannover-Land wegen des Kulturlockdowns ausfallen musste, wird das Radiofeature bei Radio Flora als Podcast angeboten. Zum Podcast hier klicken.
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Fleischextrakt im Tausch gegen Elfenbein und andere Rohstoffe, Sammelbild von 1891
Weiß auf Schwarz – Geschichte von Ungleichheit und Rassismus – ein Radioprojekt
Bereits vor der Ermordung des Afroamerikaners George Floyd durch weiße Polizisten in den USA und den massenhaften antirassistischen Protesten bereitete Radio Flora in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Regionalgeschichte ein Radioprojekt vor, das die Geschichte der Ungleichheit und des Rassismus thematisieren soll. Die Ereignisse in den USA haben dem Projekt eine nicht vorhersehbare Brisanz und Aktualität verliehen. Zur Zeit bereiten verschiedene Redaktionen Beiträge unterschiedlicher Art vor, die kontinuierlich an dieser Stelle präsentiert werden: http://radioflora.de/weiss-auf-schwarz-geschichte-von-ungleichheit-und-rassismus-ein-radioprojekt/
Akustische Ankündigung, die gerne weiterverbreitet werden kann:
Beiträge, die in Kooperation des Arbeitskreises Regionalgeschichte und der Redaktion International von Radio Flora produziert wurden:
- „Als wären wir wilde Tiere …“ – Völkerschauen nicht nur im Zoo Hannover
- Dr. Dietrich Redeker: Vom Fachjournalisten für Rassenfragen zum Heimatschriftsteller
- Der Baum, der Gummi weint – Kautschuk für Hannover, Zentrum der deutschen Gummiindustrie
- „… der Hauptcanal, durch welchen spanisches Gold und Silber in unsere Gassen fließt.“ Leinen aus Norddeutschland für Sklaven in Amerika
- Auswanderer, Flüchtlinge und „Herrenmenschen“
- Sklavenhandel: Über die Ursache von Rassismus und Reichtum
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Heimat? Was ist das denn? – Ein Blick in Geschichte und Gegenwart
Illustrierter Vortrag von Hubert Brieden
Eine Definition des Begriffs „Heimat“ sucht man meist vergeblich. Dabei wurde mit ihm seit dem 19. Jahrhundert Politik gemacht. Als juristische Definition legte er zunächst fest, dass nur derjenige Heimatrecht besaß, der über Grund und Boden verfügte. Arbeiter hatten daher keine Heimat, waren „vaterlandslose Gesellen“. In deutsch-nationalen Kreisen galten auch Juden als heimatlos und kosmopolitisch. Der Begriff „Heimat“ wurde mit biologistisch-rassistischen Elementen aufgeladen. Während der NS-Diktatur diente er der Ausgrenzung von Juden, „Zigeunern“, „Asozialen“ und politischen Gegnern. Sie alle hatten keinen Platz in der „deutschen Volksgemeinschaft“. Auf die Förderung des Heimatgedankens wurde in dieser Zeit großen Wert gelegt. Heimatfeste waren allgegenwärtig. In vielen Orten – so auch in Neustadt a. Rbge. – wurden Heimatmuseen eingerichtet, die ein völkisches Heimatgefühl popularisieren sollten.
Nach dem Krieg fand eine kritische Reflexion des Begriffs kaum statt. Heimatfilme und -musik reproduzierten bekannte Klischees und erfreuten sich wieder großer Beliebtheit.
Der Vortrag sollte am Dienstag, 3. November 2020 im Veranstaltungszentrum „Rotation“ in Hannover gehalten werden, musste aber wegen des Corona-Teil-Lockdowns vor allem für Kultur- und Bildungsveranstaltungen abgesagt werden. Er wurde daher – allerdings ohne Bilder – bei Radio Flora als Podcast eingestellt und ist dort zu hören und herunterzuladen: http://radioflora.de/heimat-was-ist-das-denn-ein-blick-in-geschichte-und-gegenwart/
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