Flüchtlingslager an historischer Stätte

Kommentar

In Zeiten europäischer und bundesdeutscher außen- und flüchtlingspolitischer Unfähigkeiten, erinnert sich so manche Verwaltung alter Fähigkeiten und beweist damit allerdings wenig historisches Feingefühl.

Schon 2014 plante die nordrhein-westfälische Stadt Schwerte, die Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Gelände eines ehemaligen Außenlagers des KZ Buchenwald. Dies führte zu auch internationaler Kritik und Protesten.

Nun soll kurzfristig nach dem Willen der niedersächsischen Landesregierung ein in Oerbke angesiedeltes NATO-Lager als Aufnahmeeinrichtung und Drehkreuz für Flüchtlinge herhalten. Das nahe bei Bad Fallingbostel am Südrand der Lüneburger Heide gelegene Oerbke, ist Verwaltungssitz des gemeindefreien Bezirks Osterheide. Das dortige Militärlager schon älter als die 1949 gegründete NATO. Es entstand im Jahre 1935 im Zuge der Remilitarisierung des Deutschen Reiches, gemeinsam mit dem Truppenübungsplatz Bergen. Dafür wurden 24 Gemeinden aufgelöst und die dortige Bevölkerung zwangsumgesiedelt.

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