Bad Nenndorf ist bunt – Nazis erfolgreich blockiert

Gegen den Widerstand der Bad Nenndorfer Bevölkerung und anderer AntifschistInnen fand am 3. August 2013 wieder einmal ein Aufmarsch von Alt- und Neonazis in Bad Nenndorf statt. Und dies, obwohl bei den Aufmärschen der letzten Jahre die NS-Diktatur verherrlicht worden war und öffentlich Nazisymbole gezeigt worden waren – ein eindeutiger Verstoß gegen §139 des Grundgesetzes. Davon unbeeindruckt hatte das hannoversche Verwaltungsgericht in diesem Jahr den NS-Nostalgikern ausdrücklich eine Kundgebung auf der Bahnhofstraße vor dem Wincklerbad genehmigt und dafür die durch die Bürgerinitiative “Bad Nenndorf ist bunt” am selben Ort angemeldete Kundgebung zeitlich begrenzt. Als die TeilnehmerInnen der antifaschistischen Kundgebung den Platz nicht räumen wollten, versuchte die Polizei ihn für die etwa 280 angereisten Nazis freizumachen, obwohl schnell klar war, dass dies nicht rechtzeitig gelingen würde. Die Massensitzblockade vor dem Wincklerbad, in der sich mehre Gruppen mit Bügelschlössern und in einer kleinen Pyramide angekettet hatten, verhinderte die angemeldete Kundgebung der Nazis. Noch während der Platz geräumt wurde, riefen die Nazis, die vorgaben einen “Trauermarsch” in Erinnerung an Gefangenenmisshandlungen der Alliierten im Wincklerbad zu veranstalten, über Lautsprecher dazu auf, Gewalt gegen die Angeketteten anzuwenden: Man solle sie an den Bügelschlössern auseinanderreißen oder den in der Pyramide festgemachten die Finger abschneiden.
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Gernika-Ausstellung stieß auf großes Interesse

Vom 7. – 25. April 2013 war in Wunstorf (Region Hannover) in der Stadtkirche die Ausstellung „Ein voller Erfolg der Luftwaffe“ – die Vernichtung von Guernica / Gernika am 26. April 1937 – Geschichte und Gegenwart eines deutschen Kriegsverbrechens zu sehen.

Mehr als 600 BesucherInnen schauten sich die Ausstellung an. Die Begleitveranstaltungen waren sehr gut besucht. Das große Interesse hat einen Grund: Auf dem Fliegerhorst Wunstorf lernten rund 70 Prozent der Bomber- und Aufklärungseinheiten der „Legion Condor“ ihr “Handwerk”. Die Bombenflugzeuge der Legion Condor zerstörten im Spanischen Bürgerkrieg Städte und Dörfer – darunter die baskische Stadt Gernika. Über Jahrzehnte wurde dieses Kapitel der regionalen Geschichtsschreibung aus Rücksicht auf den Bundeswehrfliegerhorst (!) zunächst verschwiegen, später relativiert. In Wunstorf hat eine offene Diskussion über die “vergessene” Geschichte begonnen.
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Bad Nenndorf ist bunt – Proteste gegen Naziaufmarsch

Auch 2012 demonstrierten knapp 500 Neonazis aus dem gesamten Bundesgebiet wieder in Bad Nenndorf. Die Polizei geleitete sie in die Stadt, da der Bahnhof blockiert war und sicherte den Marsch durch die Bahnhofstraße gegen den Protest der Anlieger.Gegen Demonstrationsauflagen verstießen die Nazis mehrfach, ohne dass die Polizei einschritt. Die nachfolgenden Bilder geben einen Eindruck von den Ereignissen.

Vor dem Wincklerbad in Bad Nenndorf, vor dem die Nazis ihre Kundgebung abhalten wollten. Die Fassade wurde durch die Bad Nenndorfer Bürgerinnen und Bürger aus Protest gegen die Nazis geschmückt. Links sieht man AktivistInnen, die sich an einer Pyramide anketteten.
Vor dem Wincklerbad in Bad Nenndorf, vor dem die Nazis ihre Kundgebung abhalten wollten. Die Fassade wurde durch die Bad Nenndorfer Bürgerinnen und Bürger aus Protest gegen die Nazis geschmückt. Links sieht man AktivistInnen, die sich an einer Pyramide anketteten.

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HAZ-Hetze oder: Die Fabrikation der Stupidität

Zwei Kommentare zur Presseberichterstattung der hannoverschen Monopolmedien rund um das Sommerbiwak 2012 und den Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge

Radiokommentar von Hubert Brieden

(Erstsendung: Radio Flora, 11.6.2012)

In der Nacht vom 6. auf den 7. Juni 2012 wurde in Hannover ein Brandanschlag auf Militärfahrzeuge verübt. Auf dem Gelände des Dienstleistungszentrums der Bundeswehr brannten 6 LKW, 3 VW-Busse und 4 PKW. Die Täter kannten sich erstaunlich gut aus: Sie überwanden den Zaun an einer Stelle, der von den Überwachungskameras nicht erfasst werden konnte und sie schlugen exakt zu einem Zeitpunkt zu, als eine Flotte fabrikneuer Fahrzeuge für eine Nacht auf dem Platz abgestellt war. So die Presse. (HAZ-Online. 7.6.2012) HAZ-Hetze oder: Die Fabrikation der Stupidität weiterlesen

Waffenexport nach Saudi-Arabien

Testet Panzerbataillon 33 aus Neustadt-Luttmersen neue Leopard-Panzer zur Aufstandsbekämpfung?

Hubert Brieden

Die Bundesregierung ist fest entschlossen, 200 Panzer des Typs Leopard 2A7+ nach Saudi-Arabien zu liefern. 44 Stück soll das diktatorische islamistische Regime, bekannt für schwerste Menschenrechtsverletzungen und die massive Diskriminierung von Frauen, bereits gekauft haben. Die in den Rüstungsschmieden Krauss-Maffai Wegmann und Rheinmetall weiterentwickelte Ausführung des Panzers wurde im September 2011 während einer Informationslehrübung des Panzerbataillons 911 in Munster und Bergen der Öffentlichkeit vorgestellt. Was ist das Besondere an diesem 67,5 Tonnen schweren Koloss, der es dank seiner 1500 PS auf eine Spitzengeschwindigkeit von 72 km/h bringt?1 Ausgestattet wurde diese Variante des Leopard-Panzers mit einer verkürzten 120 mm Glattrohrkanone und einem vorn montierten Räumschild. Waffenexport nach Saudi-Arabien weiterlesen

Antikriegskundgebung in Neustadt-Luttmersen

Kundgebung vor der Wilhelmsteinkaserne in Neustadt-Luttmersen gegen die Verabschiedung von Bundeswehrsoldaten nach Afghanistan am 24.5.2011

Am 24.5.2011 wurden in der Wilhelmstein-Kaserne in Neustadt-Luttmersen ca. 400 Soldaten des Panzerbataillons 33 und 550 Soldaten des Logistikbataillons 141 als Einheiten der 1. Panzerdivision mit einem „Appell“ in den Afghanistankrieg verabschiedet. Während des Aufmarsches wurden Soldaten durch die Verleihung der neu geschaffenen „Einsatzmedaille Gefecht“ für ihren Kampfeinsatz ausgezeichnet. Mit dieser Medaille wird das Töten im Krieg erstmals seit 1945 wieder als vorbildlich hingestellt. Der Neustädter Bürgermeister Uwe Sternbeck (Grüne) und die Bundestagsabgeordnete Caren Marks (SPD) hatten die Neustädter Bürger aufgerufen, an dieser makaberen Zeremonie teilzunehmen. Antikriegskundgebung in Neustadt-Luttmersen weiterlesen

Scharnhorstgeburtstagsfeier und Aufmarsch der Bundeswehr

Geburtshaus von Scharnhorst in Bordenau, Foto 1996
Geburtshaus von Scharnhorst in Bordenau, Foto 1996

Neustadt-Bordenau, 12. November 2010:

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts pflegen Militärs und ihre Sympathisanten in Neustadt-Bordenau (Region Hannover) mit einem Denkmal und Aufmärschen das Andenken des preußischen Heeresreformers Gerhard Johann David von Scharnhorst, der hier am 12.11.1755 geboren wurde und am 28.6.1813 in Prag an den Folgen einer Kriegsverletzung starb. Scharnhorst entwickelte am Steinhuder Meer und später in Preußen seine Konzeption des Verteidigungskrieges und der Verteidigungsarmee, scheiterte aber letztlich am preußischen Obrigkeitsstaat.

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Vom Fliegerhorst Wunstorf auf die Schlachtfelder der Welt

Hubert Brieden

Ruinen in Gernika/Guernica nach dem Bombardement am 26. April 1937 durch Ju 52- und Heinkel 111-Maschinen, geflogen u.a. von Besatzungen, die auf den Fliegerhorsten Wunstorf und Langenhagen (Region Hannover) ausgebildet worden waren.
Ruinen der baskischen Stadt Gernika (Guernica) nach dem Bombenangriff der Legion Condor am 26. April 1937. Auch Besatzungen vom Fliegerhorst Wunstorf waren beteiligt.

26. April 1937: Bodenperspektiven1

„Es war ein wunderbarer (…) Tag, der Himmel war weich und klar. Wir kamen in den Vororten von Guernica gegen 5 Uhr an. In den Straßen war viel Betrieb, es war Markttag. Plötzlich hörten wir die Sirene, und wir bekamen Angst. Die Leute liefen in alle Richtungen davon und ließen alles stehen und liegen, um Schutz zu suchen. Manche rannten auch in die Berge. (…) Kurz darauf sah ich sieben Flugzeuge, auf die sechs weitere folgten, dann kamen noch einmal fünf. Alle waren Junkers-Maschinen. Unterdessen war ganz Guernica von einer Panik ergriffen. Mehr als eine Stunde blieben die Maschinen in einer Höhe von wenigen hundert Metern über Guernica, und sie warfen Bombe auf Bombe. Von dem Lärm der einstürzenden Häuser macht man sich keinen Begriff. Sie flogen über Straßenzüge hin. Sehr viele Bomben fielen. Scheinbar überall, später sahen wir die Krater. Vom Fliegerhorst Wunstorf auf die Schlachtfelder der Welt weiterlesen

Peter Schilling – Befehl, Gehorsam, Verweigerung und Zivilcourage

Am 28. Januar 2004 hielt der Wehrmachtsdeserteur Peter Schilling in der Evangelischen Fachhochschule Hannover (heute Fachhochschule Hannover Fakultät V) einen Vortrag zum Thema Befehl, Gehorsam, Verweigerung und Zivilcourage. Peter Schilling, der am 22. Juli 1923 in Lage geboren wurde, hielt noch bis ins hohe Alter Vorträge zum Thema Desertion und war in Sachen Kleinkunst unterwegs. Unter dem Pseudonym Peter d´Almere veröffentlichte er den Lieder- und Gedichtband „Sturm, Drang, Verwunderung“ und unter seinem bürgerlichen Namen die biografische Skizze „Aus anderem Holz geschnitzt“. Er starb am 20. Januar 2009 im Alter von 85 Jahren in seiner Wahlheimat Almere in den Niederlanden.

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Ein unerwünschtes Radiofeature, ein Fall von Zensur und die Folgen

14.7.2008: Funkhaus in Hannover
14.7.2008: Funkhaus in Hannover

Inhalt

Notwendige Vorbemerkung

Die Kampagne – Beseitigung eines selbstverwalteten Radiobetriebes in Hannover

Stimmen zum Radiofeature “Die Kampagne” – Briefe an die Redaktion

Erklärung der Redaktion International

Fortsetzung der Kampagne und Gegenwehr – Chronologie –

Notwendige Vorbemerkung

Im Juni 2008 entschloss sich der Arbeitskreis Regionalgeschichte zusammen mit der Redaktion International von Radio Flora ein Radiofeature zur Geschichte des ersten selbstorganisierten Bürgerradios in der Region Hannover zu produzieren. Der Grund: Das Ende von Radio Flora mit mehr als 500 Vereinsmitgliedern und 200 ehrenamtlich arbeitenden Radiomacherinnen und Radiomachern schien unmittelbar bevorzustehen, denn die Niedersächsische Landesmedienanstalt hatte sich geweigert, die Sendelizenz für Radio Flora zu verlängern. In der Öffentlichkeit wurde dies mit einer von Anfang an umstrittenen Emnid-Umfrage begründet. Wie sich bald herausstellte, ging es der Landesmedienanstalt jedoch darum, ein neues hierarchisches Radio zu konstruieren, das nicht mehr von den Radiomacherinnen selber, sondern von der Werbewirtschaft kontrolliert werden sollte. Das Radiofeature wollte an die widersprüchliche Geschichte von Radio Flora erinnern, die eng verknüpft ist mit der Bewegung der Freien Radios in Deutschland, es sollte die inneren Schwierigkeiten des selbstverwalteten Betriebes analysieren und die Methoden beschreiben, mit denen das ungeliebte Radio auf den gewünschten Kurs gedrängt wird.

Niemand konnte ahnen, welche Aufregung der Bericht von Hubert Brieden mit dem Titel „Die Kampagne – Beseitigung eines selbstverwalteten Radiobetriebes in Hannover“ hervorrufen und welche Folgen er haben würde … Ein unerwünschtes Radiofeature, ein Fall von Zensur und die Folgen weiterlesen